Nordmazedonier wählen einen neuen Präsidenten

Wahlwerbung von Siljanovska-Davkova (l.) und Pendarovski
Wahlwerbung von Siljanovska-Davkova (l.) und Pendarovski APA/AFP/ROBERT ATANASOVSKI
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Rund 1,8 Millionen Bürger in Nordmazedonien sind am heutigen Sonntag dazu aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen.

Die Präsidentenwahl in Nordmazedonien ist am Sonntag nach Angaben der staatlichen Wahlkommission und der nicht-staatlichen Organisation MOST ruhig angelaufen. Die Wahllokale hatten um 7.00 Uhr geöffnet, bis 10.00 Uhr erreichte die Wahlbeteiligung mit 6,2 Prozent lediglich einen sehr niedrigen Wert.

Vor fünf Jahren war sie um dieselbe Zeit fast um ein Drittel höher gewesen, was damals bereits als niedrige Wahlbeteiligung gewertet worden war. Für das Präsidentenamt bewerben sich drei Universitätsprofessoren - Stevo Pendarovski für das Regierungsbündnis um den Sozialdemokratischen Bund, Gordana Siljanovska Davkova für die oppositionelle VMRO-DPMNE und Blerim Reka für zwei kleine albanische Oppositionsparteien.

Meinungsumfragen zufolge liefern sich Pendarovski und Siljanovska Davkova ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das neue Staatsoberhaupt wird demnach voraussichtlich erst in der Stichwahl am 5. Mai bestimmt werden. Allerdings muss dann die Wahlteilnahme bei mindestens 40 Prozent liegen, andernfalls muss die Präsidentenwahl wiederholt werden.

Der Wahlkampf war ruhig verlaufen und hatte sich erwartungsgemäß vor allem um den neuen Staatsnamen und die Annäherung des Landes an EU- und NATO gedreht. Der langjährige Namensstreit mit Griechenland war im Vorjahr durch eine Vereinbarung zwischen Skopje und Athen beigelegt worden.

Seit Februar trägt die "Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien" den Namen Republik Nordmazedonien. Eine tiefe Spaltung im Hinblick auf den Staatsnamen herrscht weiterhin vor allem unter der slawischen Bevölkerungsmehrheit. Die Präsidentschaftskandidatin Davkova hatte im Wahlkampf die Namensänderung als Verletzung des internationalen Rechts kritisiert, gleichzeitig aber auch angedeutet, dass sie als Präsidentin die erzielte Vereinbarung einhalten würde.

Die Stimmabgabe am Sonntag läuft bis 19.00 Uhr. MOST hat für den späteren Abend die ersten Hochrechnungen angekündigt, offizielle Wahlresultate dürften allerdings erst am Montag vorliegen.

(APA)

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