"Sehr substanzieller Meinungsaustausch" zwischen Kim und Putin

Kim Jong-un bei Wladimir Putin in Wladiwostok
Kim Jong-un bei Wladimir Putin in WladiwostokAPA/AFP/YURI KADOBNOV
  • Drucken

Das erste bilaterale Treffen des Machthaber aus Pjöngjang und des Kremlchefs findet inmitten neuer Spannungen zwischen Nordkorea und den USA statt. Der Grund: das nordkoreanische Atomprogramm.

Am frühen Donnerstagmorgen hat in Wladiwostok das Gipfeltreffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un begonnen. Putin und Kim trafen einander in der Stadt im äußersten Osten Russlands, nach der Begrüßung mit Handschlag zogen sich die beiden zu einem Vier-Augen-Gespräch zurück. Im Anschluss daran sollen die Delegationen beider Länder zusammenkommen. 

Nach zwei Stunden kehrten Kim und Putin zurück, gegenüber Journalisten sprach der Nordkoreaner von einem "sehr substanziellen“ Gespräch: "Wir hatten gerade einen sehr substanziellen Meinungsaustausch zu Themen von gemeinsamem Interesse", sagte Kim.

>>> Warum Kim nach Wladiwostok gereist ist [premium]

Es handelt sich um das erste Gipfeltreffen der beiden Staatschefs, das in Russland im Vorfeld als „historisch“ angekündigt wurde und unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet. 

Zehntausenden Nordkoreanern droht Ausreise

Neben dem Atomprogramm dürften auch Fragen nach einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit besprochen werden. Wegen der Sanktionen steht Nordkorea bekanntlich international unter Druck. Zehntausenden nordkoreanischen Gastarbeitern droht die Ausreise aus Russland. Beide Seiten wollen das verhindern.

Zuerst steht ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Kim und Putin auf dem Programm.
Zuerst steht ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Kim und Putin auf dem Programm.APA/AFP/POOL/ALEXANDER ZEMLIANIC

Vor gut zwei Monaten war ein Gipfeltreffen Kims mit US-Präsident Donald Trump in Vietnam vorzeitig abgebrochen worden. Beide konnten sich nicht auf zentrale Fragen der atomaren Abrüstung Nordkoreas einigen. Erst kürzlich hatte Trump einen weiteren Gipfel für möglich erklärt. Vor einer Woche hatte der für Nordkorea zuständige US-Sondergesandte Stephen Biegun Moskau besucht. Beide Seiten hätten ihr Ziel einer vollständigen und kontrollierbaren Denuklearisierung Nordkoreas bekräftigt, teilte die US-Botschaft danach mit.

(APA/dpa/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Musikalischer Empfang: Ganz in Schwarz erschien der nordkoreanische Anführer, Kim Jong-un, gestern in Wladiwostok.
Außenpolitik

Warum Kim nach Wladiwostok gereist ist

Nordkoreas Diktator will von Putin Hilfe im Atomstreit. In Wirtschaftsfragen darf er eher auf Unterstützung hoffen.
Der rote Teppich am Grenzbahnhof Hassan.
Außenpolitik

Der rote Teppich bis vor die Zugtür: Kim rollte in Russland ein

Insgesamt 20 Stunden verbringen der nordkoreanische Diktator und seine ranghohen Beamten im Zug. An der Grenze besuchte Kim ein Haus, in dem schon sein Vater und sein Opa auf Reisen einkehrten.
Kim Jong-un - hier bei seiner Abreise aus Vietnam - will auch nach Russland mit seinem Zug fahren.
Außenpolitik

Russischer Präsident trifft Nordkoreas Machthaber am Donnerstag

Das erste Treffen von Putin und Kim wird in Wladiwostok stattfinden, dabei soll atomare Abrüstung im Mittelpunkt stehen. Kim reist wieder mit dem Zug an.
Im Oktober 2018 war US-Außenminister Pompeo (re.) in Pjöngjang bei Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zu Verhandlungen zu Gast.
Außenpolitik

Kim legt sich mit USA an, Moskau will davon profitieren

Pjöngjang fordert, US-Außenminister Mike Pompeo von den Atomgesprächen auszuschließen. Kurz darauf erneuert Putin eine Einladung an Machthaber Kim.
Symbolbild: Foto auf einem T-Shirt von Trump, Kim und Putin
Außenpolitik

Kim Jong-un soll "bald" zu Putin reisen

Nordkoreas Machthaber werde „auf Einladung“ zu Russlands Präsidenten reisen, heißt es. Datum und Ort des Treffens sind noch nicht bekannt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.