Kyriakos Mitsotakis: Die neue Hoffnung der Griechen

Freude über den Wahlsieg. Griechenlands neuer Regierungschef, Kyriakos Mitsotakis, umarmt nach Bekanntwerden des Ergebnisses seine Tochter.
Freude über den Wahlsieg. Griechenlands neuer Regierungschef, Kyriakos Mitsotakis, umarmt nach Bekanntwerden des Ergebnisses seine Tochter. (c) imago images / ZUMA Press (Panayotis Tzamaros)
  • Drucken

Wer ist der Konservative, der eine absolute Mehrheit in Griechenland errang? Am Montag stellte er seine Minister vor.

Athen. Mit Anzug und Krawatte, etwas steif, mit einem verhaltenen Lächeln – so stand Kyriakos Mitsotakis, der 51-jährige neue Ministerpräsident, inmitten seiner Anhängerschar, als er nach seinem Sieg bei den griechischen Parlamentswahlen das obligate Bad in der Menge nahm; kein Vergleich zu seinem Vorgänger und Gegner, Alexis Tsipras, der seine Siege überschwänglich zu feiern pflegt. Leise dankte er seiner Frau und seinen drei Kindern, und, wichtig beim Mitsotakis-Clan, seinen Eltern. Am Montag schon wurde er vereidigt. So schnell geht es in Griechenland. Seine Konservativen haben dank eines Bonussystems die absolute Mehrheit.

Die Zurückhaltung, ja sogar die Krawatte sind Programm. Sie sollen die Abwendung vom hemdsärmeligen, krawattenlosen Populismus symbolisieren, um die er in der Opposition so lange kämpfte. Man konnte es sofort sehen: Der Premier, damals Tsipras, und sein Herausforderer, Mitsotakis, konnten auch persönlich nicht miteinander. Nicht einmal zu einem TV-Duell der beiden ist es in diesem Wahlkampf gekommen, was ihm prompt den Vorwurf der Feigheit eintrug. Und doch haben die beiden mehr gemeinsam als man glauben würde: Sie verkörpern eine neue Politikergeneration, sie sind überzeugte Europäer, stehen zum Euro und zum transatlantischen Bündnis.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kyriakos Mitsotakis hat im Wahlkampf Steuersenkungen versprochen, Spielraum im Budget hat er keines.
International

Das griechische Dilemma mit den Wahlversprechen

Alexis Tsipras wurde zwischen Wahlversprechen und Sparvorgaben zerrieben. Sein Nachfolger Mitsotakis steht vor demselben Problem. Die Eurogruppe macht schon einmal ihren Standpunkt klar.
Aus der Bildmitte winkt Kyriakos Mitsotakis, Parteivorsitzender der Nea Dimokratia
Außenpolitik

Konservative schaffen die Absolute

Die Nea Dimokratia von Kyriakos Mitsotakis schaffte eine geradezu triumphale Rückkehr an die Macht.
Die Akropolis blieb wegen Temperaturen um die 40 Grad zuletzt geschlossen.
Außenpolitik

Die Armut sitzt tief in Griechenland

Alexis Tsipras hat sein Land als Sparmeister wider Willen aus der Schuldenfalle geführt. Doch die Griechen werden es ihm nicht danken bei der heutigen Parlamentswahl. Wie die Jahre der Krise die Gesellschaft umgewälzt haben.
Kyriakos Mitsotakis, der Chef der konservativen Nea Dimokratia, greift nach der Macht in Athen.
Außenpolitik

Die Rückkehr der griechischen Konservativen

Die Ära Tsipras neigt sich dem Ende zu. Alles deutet auf einen Sieg der Nea Dimokratia bei der Wahl am Sonntag hin.
Der Tourismus boomt in Griechenland. Der versprochene Aufschwung der Industrie lässt indes auf sich warten.
International

Griechenlands Linke mit Talent zum Sparen

Die Regierung Tsipras brachte die Staatsausgaben Griechenlands wieder unter Kontrolle. Ein neues Wirtschaftsmodell für den einstigen Krisenstaat fehlt noch.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.