In den kürzlich auf WikiLeaks veröffentlichen geheimen US-Protokollen zum Afghanistan-Einsatz, gibt es Hinweise darauf, dass bei den Aufständischen Waffen österreichischer Herkunft gefunden wurden.
Die kürzlich auf der Enthüllungswebsite WikiLeaks veröffentlichten tausende Seiten umfassenden US-Geheimdokumente zum Afghanistan-Einsatz enthalten laut "derStandard.at" auch Daten zu Österreich. Den Berichten zufolge wurden auf Patrouillen der ausländischen Streitkräfte in Afghanistan mehrere Granatwerfer, Granaten und Handgranaten österreichischer Herkunft entdeckt, die offenbar von afghanischen Rebellen verwendet wurden.
Waffen und Munition zerstört
So seien beispielsweise in einem Waffenversteck Mörsergranaten des Kalibers 82 mm entdeckt worden, die im Jahr 2006 in Österreich erzeugt worden sein sollen. Die ersten in WikiLeaks veröffentlichten Meldungen zu österreichischen Waffen stammten vom April 2005, die letzten vom März 2009. In den Protokollen fänden sich auch Einträge, aus denen hervorgehe, dass die gefundenen Waffen und Munitionsteile zerstört worden seien.
"Embargen nicht böswillig gebrochen"
Wie die afghanischen Rebellen an österreichische Granaten, Granatwerfer und Handgranaten kamen, ist nicht klar. Aus dem österreichischen Innenministerium sei zu erfahren gewesen, dass keine Kriegsmaterialien nach Afghanistan exportiert wurden. Exporte von Kriegsmaterialien nach Afghanistan würden laut Innenministerium auch keine Genehmigung erhalten. Georg Mader, Österreich-Korrespondenten der Militärzeitschrift "Jane's Defence Weekly", glaubt nicht, dass "Österreicher Embargen oder Regularien böswillig gebrochen haben". Jeder wisse, "wie diese Länder sind und dass diese Dinge nicht bleiben, wo sie sind." Für Mader ist eine mögliche Lieferung nach Pakistan denkbar. Über den "pakistanischen Unterstützungsweg" könnten die Geräte dann an die Taliban oder dortige Stämme geliefert worden sein.
(APA)