EU-Kommission will "Cookies" in Einheitsgröße backen

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Erklärtes Ziel der Kommission ist es zu verhindern, dass es punkto Datenschutz zu einer Bevorzugung der neuen Internet-Unternehmen kommt.

Brüssel. Die EU-Kommission will die Privatsphäre der Europäer vor dem Zugriff der kommerziellen Datensammler schützen. Am gestrigen Dienstag stellte die Brüsseler Behörde ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der digitalen Sicherheit vor – sofern Rat und Europaparlament mitziehen, sollen die Reformvorschläge im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Regeln für WhatsApp

Erklärtes Ziel der Kommission ist es zu verhindern, dass es punkto Datenschutz zu einer Bevorzugung der neuen Internet-Unternehmen kommt. So sind traditionelle Telefonunternehmen an E-Privacy-Datenschutzregeln aus dem Jahr 2009 gebunden, Online-Telefondienste und Nachrichtenplattformen wie WhatsApp, Skype, Gmail oder Facebook Messenger hingegen nicht. Künftig soll digitale Kommunikation jedweder Art als vertraulich gelten. Ohne ausdrückliche Zustimmung sollen die Online-Unternehmen die Daten ihrer Kunden nicht mehr verarbeiten dürfen.

Der Umgang mit sogenannten Cookies – das sind Miniprogramme, die von Onlinediensten auf Rechnern der User installiert werden – soll sich indes entspannen. Die Kommission will, dass Nutzer ihren Umgang mit Cookies künftig zentral bestimmen können (etwa über die Systemeinstellungen ihres Rechners) und nicht mehr jeder Installation von Datenpaketen zustimmen müssen. Für Cookies ohne Auswirkungen auf die Privatsphäre (beispielsweise im Fall von digitalen Einkaufskörben bei Online-Einkäufen) soll die Verpflichtung zur Einwilligung generell entfallen. (la)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2017)

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