Deutsche Einwohnerzahl durch Flüchtlinge auf Rekordhoch

Hunderttausende kamen während der Flüchtlingskrise nach Deutschland.
Hunderttausende kamen während der Flüchtlingskrise nach Deutschland.APA/AFP/CHRISTOF STACHE
  • Drucken

Ende 2016 lebten in Deutschland 82,8 Millionen. Das sind um 600.000 mehr Menschen als im Jahr davor.

Wegen der Zuwanderung leben in Deutschland so viele Menschen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Einwohnerzahl kletterte Ende 2016 auf rund 82,8 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Vor Jahresfrist waren es noch 82,2 Millionen. Der bisherige Höchststand lag Ende 2002 bei gut 82,5 Millionen Personen.

Grund für die Entwicklung ist, dass mehr Menschen nach Deutschland kamen als abwanderten. Die Statistiker beziffern diesen sogenannten Wanderungssaldo auf mindestens 750.000. Er liegt - wegen der abebbenden Zahl von Flüchtlingen - unter dem Rekordergebnis aus 2015 von 1,1 Millionen.

Seit 2002 ging die Bevölkerung stetig zurück. Dies liegt vor allem daran, dass in Deutschland seit 1972 jährlich mehr Menschen sterben als geboren werden. Dieses sogenannte Geburtendefizit schätzen die Experten für 2016 auf etwa 150.000 bis 190.000.

Um die Einwohnerzahl zu halten, ist Deutschland also auf Zuwanderung angewiesen. Diese legte ab 2011 spürbar zu. Denn damals ging die siebenjährige Übergangsfrist für die Arbeitnehmerfreizügigkeit nach der Ost-Erweiterung der EU von 2004 zu Ende. Die Folge: Vor allem viele Polen kamen nach Deutschland, um Arbeit zu suchen. Deshalb klettert die gesamte Einwohnerzahl seit 2012, zuletzt aber hauptsächlich wegen der vielen Flüchtlinge etwa aus Syrien oder afrikanischen Ländern.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Notunterkunft für Flüchtlinge: 280.000 kamen im Vorjahr nach Deutschland.
Österreich

Flüchtlingskrise kostet Deutschland fast 22 Milliarden Euro

Das deutsche Finanzministerium hat die Ausgaben für Flüchtlinge im Jahr 2016 berechnet. Für heuer sind weitere 21,3 Milliarden Euro im Bundeshaushalt eingeplant.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.