"Republikaner wollen Europa zerschlagen"

"Republikaner sind stark von Anti-EU-Thema infiziert."
"Republikaner sind stark von Anti-EU-Thema infiziert."(c) Reuters (Francois Lenoir)
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Ein CDU-Politiker erläutert im Gespräch mit der "Presse", wie EU-skeptisch die Stimmung im republikanischen Umfeld des US-Präsidenten ist.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird übernächste Woche im Weißen Haus versuchen, US-Präsident Donald Trump von seiner europafeindlichen Haltung abzubringen. Die kurzfristige Ankündigung dieser Reise am Freitag fällt in eine Zeit der schwersten transatlantischen Verstörung seit 1945. Während die Misstöne zwischen Teilen Europas und der Regierung unter Präsident George W. Bush wegen der US-geführten Invasion in den Irak im Jahr 2003 die grundsätzliche amerikanische Unterstützung des europäischen Einigungswerks unberührt ließen, sind unter Trump in Washington Zweck und Dasein der EU dubios. „Den antieuropäischen Kräften, auch den britischen Tories, ist es gelungen, dass die Republikaner, die an sich immer internationalistisch waren, in hohem Maße von einem Anti-EU-Thema infiziert sind“, warnte der Europaabgeordnete Christian Ehler (CDU) dieser Tage in Washington im Gespräch mit der „Presse“.

„Europa und Binnenmarkt zerschlagen“

Der Vorsitzende der Parlamentsdelegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten war zu Arbeitstreffen mit dem US-Außenministerium, dem Nationalen Sicherheitsrat, dem Büro des US-Handelsbeauftragten, dem Kongress und konservativen Ideenschmieden wie der Heritage Foundation und dem American Enterprise Institute in der Stadt. Was er dort zu hören bekam, hat ihn zutiefst alarmiert. „Wir merken bei klassischen Republikanern eine neue Neigung, Europa und multilaterale Institutionen zerschlagen zu wollen. Das ist natürlich gefährlich, denn wenn das mit einem sehr robusten bilateralen handelspolitischen Ansatz verbunden ist, ist es das perfekte Instrument, den Binnenmarkt zu zerschlagen.“

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