Rom rüstete gegen Terror

Sicherheitsvorkehrungen vor EU Sondergipfel in Rom 170324 ROME Mar
Sicherheitsvorkehrungen vor EU Sondergipfel in Rom 170324 ROME Marimago/Xinhua
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Die Sicherheitsvorkehrungen wurden wegen Anschlagsgefahr und möglicher gewaltbereiter Demonstranten verschärft.

Rom. Es sind die aktuellen Bilder von dem Terroranschlag am vergangenen Mittwoch in London, die die Römer nervös werden lassen. Aber auch jene aus dem Jahr 2001, als es beim G8-Gipfel in Genua zu heftigen Ausschreitungen kam. An Samstag sind die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Rom, um die Unterzeichnung der Römischen Verträge vor genau 60 Jahren, am 25. März 1957, zu feiern. In Italiens Hauptstadt wurden die ohnehin wegen der dauernden Terrorgefahr hohen Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verstärkt.

So sind etwa die Sehenswürdigkeiten rund um das Kapitol, wo die Feierlichkeiten stattfinden, an diesem Samstag geschlossen – ein Besuch des Kolosseums oder des Forum Romanum ist nicht möglich. Die Bereiche rund um das Kapitol sind nicht nur für den Autoverkehr, sondern auch für Fußgänger gesperrt. In der ganzen Innenstadt dürfen keine Lastwagen mehr fahren. Die Metrostationen am Kolosseum und die an der Spanischen Treppe werden nicht angefahren. 7000 Sicherheitsbeamte sind im Einsatz, Scharfschützen auf den Dächern postiert, Hunderte zusätzliche Kameras installiert.

Neben Anschlägen fürchtet das Innenministerium auch, dass sich gewaltbereite Demonstranten aus ganz Europa unter die Demonstranten mischen könnten, die gegen die EU auf die Straße gehen wollen. Die Geburtstagsfeier der EU dient vielen als Plattform, um ihrer Kritik an der Politik der Europäischen Union Gehör zu verschaffen.

Demos für und gegen die EU

„Keine Arbeit? Sie sind schuld“, steht auf Plakaten, die in Rom geklebt wurden, neben dem Spruch prangen die Porträts von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Innenminister Marco Minniti sagte: „Gewaltsame Proteste werden wir nicht zulassen.“ Insgesamt werden rund 30.000 Demonstranten in Rom erwartet. Aber: Etwa 10.000 von ihnen wollen für die EU und ihren Erhalt demonstrieren und die Geburtstagsfeier aus dem Kapitol auf die Straße tragen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2017)

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