Emotionale Wellen um Visafreiheit für Ukraine und Georgien

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Die Ukraine und Georgien feiern die Visafreiheit als Symbol der Freiheit. In der Union wachsen hingegen Ängste vor steigender Kriminalität. Kann eine eingebaute Notbremse tatsächlich vor negativen Folgen der Visabefreiung helfen?

26 Jahre haben die Ukrainer nach dem Zerfall der Sowjetunion gewartet, um endlich ohne Visum in den Westen reisen zu dürfen. Umso größer war vergangene Woche die Freude, als das Europaparlament endlich grünes Licht für diesen symbolischen Schritt gab. Staatspräsident Petro Poroschenko gratulierte seinen Landsleuten via Twitter. Die Reisefreiheit war einer seiner Wahlversprechen gewesen, doch sie verzögerte sich immer wieder. Ab Juni soll es nun so weit sein: Ebenso wie Georgien, dessen Bürger bereits seit Kurzem für 90 Tage ohne Visum in den Schengenraum einreisen dürfen, fällt dann auch die bisherige Beschränkung für die Ukraine weg.

Was in Kiew und Tiflis Freudenskundgebungen auslöste, trägt in den EU-Mitgliedstaaten zur Sorge bei. Deutschland hat bis zuletzt die Reisefreiheit für georgische Staatsbürger aus Sicherheitsbedenken verzögert. Berlin fürchtete einen Anstieg von Ladendiebstählen und Wohnungseinbrüchen durch georgische Banden. AfD-Vizevorsitzende Beatrix von Storch warnte noch vergangene Woche in der Debatte im EU-Parlament davor, der Ukraine die Visafreiheit zu erteilen, denn das Land sei ärmer als Griechenland, in einen Bürgerkrieg verstrickt und leide unter einer korrupten Führung.

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