EU-Achse

Der vierte Partner der Angela Merkel

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mit Francois Hollande, der in wenigen Tagen das französische Präsidentenamt an Emmanuel Macron übergeben wird.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mit Francois Hollande, der in wenigen Tagen das französische Präsidentenamt an Emmanuel Macron übergeben wird.(c) REUTERS (PASCAL ROSSIGNOL)
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Nach Chirac, Sarkozy, Hollande muss sich die deutsche Kanzlerin auf den nächsten Kooperationspartner in Paris einstellen. Macron könnte ihr erstmals genehm sein, aber auch er braucht rasch Erfolge auf europäischer Ebene.

Die deutsche Kanzlerin hat mit Emmanuel Macron ihr viertes französisches Gegenüber ihrer Kanzler-Amtszeit. "Mit Francois Hollande habe ich gerne zusammengearbeitet", sagte Merkel am Montag in Berlin. "Es war ja kein Geheimnis, dass wir nun aus sehr unterschiedlichen politischen Familien kommen. Aber wir haben Vertrauen aufgebaut zueinander und ja auch manche Schlacht gemeinsam geschlagen." Und mit dem Neuen stehen die Vorzeichen einmal auf Harmonie - eine Zustandsbeschreibung, die in den letzten Jahren nicht immer auf die für die EU so bedeutende Achse Paris-Berlin zutreffend war. Ein Überblick.

Kurzzeitbeziehung ohne Substanz

Nur eineinhalb Jahre lang bildeten Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac und Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel zwischen November 2005 und Mai 2007 die wichtigste Achse der Europäischen Union. Es war eine Kurzzeitbeziehung ohne wesentliche Substanz. Chirac hatte mit Merkels Vorgänger Gerhard Schröder eine deutlich effizientere Partnerschaft aufgebaut, die vor allem auf Interessensabgleiche und gemeinsamen Machtausbau fußte. Merkels unbestechlicher Pragmatismus kam zu Beginn in Paris gar nicht gut an. Auch im Verhältnis zu den USA setzte sie deutlich positivere Akzente als das Team Schröder-Chirac. Als sich das Verhältnis neutralisierte, war es auch schon zu Ende. Deshalb blieb die Zusammenarbeit ohne nachhaltige Wirkung.

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