Brexit bedroht Britanniens Beeren

Um ihre Insel-Erdbeeren machen die Briten ein besonderes Tamtam. Und jetzt drohen sie auch noch zur bedrohten Art zu werden, die Beeren.
Um ihre Insel-Erdbeeren machen die Briten ein besonderes Tamtam. Und jetzt drohen sie auch noch zur bedrohten Art zu werden, die Beeren.ASDA
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Der britische Branchenverband der Sommerfrüchte warnt, dass wegen des massenhaften Ausbleibens von Saisonarbeitern im Falle eines EU-Austritts die Ernte etwa von Erdbeeren massiv erschwert werden würde.

Durch einen künftigen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sind einige der beliebtesten einheimischen Sommerfrüchte der britischen Inseln bedroht, nämlich Beeren, etwa Him- und Heidelbeeren, vor allem aber Erdbeeren: Der Branchenverband "British Summer Fruits" warnte in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht vor der Zerstörung einer "Kult"-Industrie, die bisher "unglaublich wettbewerbsfähig" sei. Dem Verband zufolge stammen aber satte 95 Prozent der jährlich rund 29.000 Saisonarbeiter beim Beerenpfücken in Großbritannien aus anderen EU-Ländern, etwa Spanien, Portugal und Staaten Osteuropas.

Bis 2020 werde der Bedarf demnach sogar auf 31.000 Arbeiter steigen. Der Verband geht aber davon aus, dass die Zahl der Saisonarbeiter durch die Folgen des EU-Austritts Großbritanniens stark sinken wird und man durch inländische Arbeitskräfte (trotz der hohen Arbeitslosigkeit!) den Ausfall nicht wirklich kompensieren könne. Letztlich könne man daher gezwungenermaßen weniger Beeren als vorher ernten, und um Verluste durch Verfaulen auf den Feldern zu vermeiden, werde man von vornhinein den Anbau von Erdbeeren reduzieren müssen.

Würde das Land hingegen mehr Beeren importieren, drohten Preissteigerungen. In dem Bericht forderte British Summer Fruits daher Ausnahmeregelungen für Saisonarbeiter bei der Beerenernte - etwa durch Kurzzeitverträge.

(dpa)

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