Mehr Flüchtlinge kommen auf griechischen Inseln an

APA/AFP/LOUISA GOULIAMAKI
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Über das Wochenende erreichten mehr als 600 Menschen die Ostägäis - ein sprunghafter Anstieg.

Auf den griechischen Inseln in der Ostägäis sind am Wochenende rund 630 neue Flüchtlinge und Migranten registriert worden und damit wieder deutlich mehr als zuletzt. Allein am Samstag wurden 308 Neuankünfte gezählt, wie das griechische Migrationsministerium am Montag mitteilte. Der Durchschnitt lag in den vergangenen Monaten bei rund 70 Ankünften pro Tag.

Zudem sollen am Montag 250 Menschen die Inseln Samos und Chios erreicht haben, berichteten griechische Medien übereinstimmend. Das Ministerium für Migration beziffert die Gesamtzahl der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln mit 14.200. Damit wären die vorhandenen Kapazitäten fast doppelt belegt.

Auch über das Festland gelangen weiterhin Flüchtlinge und Migranten nach Griechenland. So wurden am Wochenende an der griechisch-türkischen Grenze 54 Flüchtlinge festgenommen, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA berichtete. Fast die Hälfte von ihnen sei minderjährig, jeder habe 2000 Euro an Schlepper bezahlt, um über die Grenze zu gelangen.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) teilte ebenfalls am Montag mit, dass seit Jahresbeginn rund 6150 Migranten Griechenland verlassen hätten und freiwillig in ihre Heimatländer zurückgekehrt seien. Im Rahmen eines entsprechenden Programms bietet die Organisation den Migranten eine Rückreise unter dem Schutz der Sicherheitsbehörden an. Bevor sie abreisen, bekommen sie zwischen 500 Euro und 1500 Euro Starthilfe für das Leben in ihrer Heimat.

(APA/dpa)

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