Troika inspiziert griechische Finanzen

Athen, Akropolis
Athen, AkropolisEPA
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Experten der internationalen Geldgeber sind auf Kontrollbesuch in Athen.

Athen. Die Troika reitet wieder. Am gestrigen Montag starteten die internationalen Gläubiger Griechenlands ihre nächste Inspektionsrunde in Athen. Im Visier der Geldgeber Griechenlands stehen diesmal die Lage der Staatsfinanzen sowie der Stand bei der Umsetzung der geplanten Reform des Streikrechts. Was den ersten Punkt anbelangt, stehen die Zeichen jedenfalls gut, denn Ende September hat die EU-Kommission das Land offiziell aus dem Defizitverfahren entlassen. Griechenlands Budgetdefizit soll heuer bei 1,2 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen – und damit weit von der Drei-Prozent-Defizitgrenze entfernt.

Interessanter in dem Zusammenhang ist allerdings das primäre – also um den Schuldendienst bereinigte – Budgetsaldo. Griechenland, seine Gläubiger und die EU-Kommission haben für heuer einen Primärüberschuss von 1,75 Prozent des BIPs vereinbart. Nach Schätzungen der Regierung in Athen dürfte der Überschuss allerdings bei rund 2,2 Prozent liegen – was einem Betrag von rund 900 Mio. Euro entspräche. Dieser dem starken Wirtschaftswachstum geschuldete Geldsegen weckt Begehrlichkeiten: Die überschüssigen Einnahmen sollen in Form einer „Sozialdividende“ an arme Griechen verteilt werden, hieß es in Athen. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2017)

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