Brexit: Ein Alptraum, der nicht enden will

Tourism As Outlook For Pound Darkens Amid European Union Referendum Talk
Tourism As Outlook For Pound Darkens Amid European Union Referendum TalkBloomberg
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Britische Unternehmen warnen vor ungeordnetem EU-Austritt und fordern bis Jahresende Klarheit über künftige Beziehungen. Die Gespräche darüber haben noch nicht einmal begonnen.

London. Der Brexit rückt mit großen Schritten näher, doch die Verhandlungen mit der EU stecken fest: Großbritannien ist dieser Tage ein Land, das verzweifelt versucht, aus einem Alptraum zu erwachen, der nicht enden will. Mit 0,4 Prozent Wachstum im dritten Quartal 2017 bleibt die britische Wirtschaft einer der Nachzügler in Europa und der OECD. Unternehmen im Vereinigten Königreich werden daher nicht müde, vor den Folgen eines EU-Austritts ohne Übergangsvereinbarungen zu warnen. „Ein Scheitern würde schwerwiegende und schädigende Folgen für Investitionen und Handel haben“, warnen die fünf führenden Verbände.

Die Zeit drängt. Bis Jahresende müsse Klarheit herrschen, fordert die Wirtschaft, um den Unternehmen ausreichend Planungsspielraum zu sichern. Allein in der City of London wackeln bis zu 75.000 Jobs.

In der britischen Finanzwirtschaft wird bisher mehr als 20 Prozent des Nationaleinkommens erwirtschaftet. Öl ins Feuer goss zuletzt der Chef von Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, der nach einem Besuch in Frankfurt tweetete: „Es hat mir hier wirklich gut gefallen. Gut, denn ich werde bald viel mehr Zeit hier verbringen.“ Dennoch findet die Regierung aus der Sackgasse nicht heraus. Zwar berichtete Premierministerin Theresa May dem Parlament nach dem jüngsten Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel von „wichtigen Fortschritten“ in den Verhandlungen.

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