Ursprünglich plante der 72-jährige CDU-Abgeordnete weitere Jahre in Straßburg und Brüssel. Doch eine Listenplatzierung blieb ihm in Westfalen verwehrt.
Der CDU-Europapolitiker Elmar Brok verzichtet auf eine Kampfkandidatur um einen aussichtsreichen Listenplatz für die Europawahl. "Ich werde am 26. Mai nicht erneut für das Europäische Parlament kandidieren", erklärte der mit fast 39 Jahren im EU-Parlament dienstälteste Abgeordnete am Montag in Brüssel. Seine Frau, mit der er 48 Jahre verheiratet ist, und seine Kinder hätten seine Laufbahn getragen und ertragen - "nun soll es gut sein." Brok ist der laut Medien längst-dienende EU-Parlaments-Abgeordnete.
Ursprünglich hatte sich der 72-Jährige bei der Europawahl im Mai erneut zur Wahl stellen wollen, der Vorstand seines Landesverbands Nordrhein-Westfalen schlug ihn aber nicht wieder für die Landesliste vor. Brok hielt sich daraufhin zunächst eine Kampfkandidatur um einen der ersten sechs Listenplätze bei der Landesvertreterversammlung der NRW-CDU am kommenden Samstag offen.
Zeit zur Reflexion
Brok erklärte, viele Menschen aus Deutschland und Europa hätten ihn in einer ihn bewegenden Art unterstützt und aufgefordert, erneut anzutreten. "Das hat mir das Gefühl gegeben, gewinnen zu können." Die vergangenen Wochen hätten ihm aber auch Zeit zur Reflexion gegeben. Er habe insbesondere seit seinem Eintritt ins Europäische Parlament 1980 für seinen Lebenstraum Europa arbeiten dürfen. Nun freue er sich auf das Wagnis eines Neuanfangs und eine neue Herrschaft über seinen Terminkalender.
Vollständig aus der Politik zurückziehen will sich der Ostwestfale allerdings nicht. Er sei erst vor wenigen Wochen in den CDU-Bundesvorstand und in den Vorstand der Europäischen Volkspartei gewählt worden, außerdem sei er weiter stellvertretender Vorsitzender der Christlich Demokratischen Internationalen. "Mein Einsatz wird sich aber nicht allein auf die CDU konzentrieren", kündigte Brok an.
(APA/AFP)