Berlin: Wieder Bagger bei der "East Side Gallery"

(c) EPA (BRITTA PEDERSEN)
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Das längste erhaltene Teilstück der Berliner Mauer soll einem Bauprojekt weichen. Demos stoppten dies mehrmals, nun beginnt der Abriss erneut.

An der weltbekannten EastSide Gallery, dem längsten erhaltenen Stück der Berliner Mauer, sind trotz der Proteste der vergangenen Wochen weitere Teile entfernt worden. Damit werde Platz für die Baustellenzufahrt eines Investors geschaffen, teilte die Polizei mit. Kurz nach 5 Uhr hatte ein Bagger am Mittwoch begonnen, vier bemalte Betonsegmente herauszutrennen. Eine bereits Anfang März gerissene Lücke wurde damit auf etwa sechs Meter vergrößert. 250 Polizisten waren sicherheitshalber im Einsatz. Es waren aber zunächst nur wenige Demonstranten an der bemalten Mauer.

Der Streit um das Mauerstück begann Anfang März (DiePresse.com berichtete). Künstler aus aller Welt hatten den 1,3 Kilometer langen Wall nach dem Mauerfall am Ufer der Spree bemalt. Die Mauer-Galerie, ein Magnet für Touristen aus aller Welt, war bereits früher an einigen Stellen durchbrochen worden.

Das Heraustrennen eines ersten Segments für das Bauprojekt hatte massive Proteste ausgelöst. Tausende Menschen demonstrierten, auch Sänger David Hasselhoff kam extra nach Berlin. Der Investor will auf dem früheren Todesstreifen ein Hochhaus mit Wohnungen errichten.

Es gab unter anderem ein Treffen beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Am Mittwoch kritisierte der Senat die neuen Abrissarbeiten. Senatssprecher Richard Meng sagte der dpa, offenbar habe der Investor vor den weiteren Gesprächen Fakten schaffen wollen. Dies sei kein Zeichen für Kooperationsbereitschaft.

Der Investor hat Baurecht. Nach dem Heraustrennen des ersten Segments und den Protesten hatte er Anfang März die Arbeiten zunächst gestoppt.

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