Serbien: Wo Räuber mit Gendarmen spielen

Winter in Serbien
Winter in Serbienimago/Pixsell
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Der EU-Anwärter gibt vor, streng gegen Korruption und organisierte Kriminalität vorzugehen. In Wahrheit pflegt die Halbwelt florierende Kontakte zu Justiz und Politik.

Belgrad. Freundschaft zeigt sich auch auf dem Balkan in der Not. Mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze begleitete Saša Barjaktarović, Kripo-Chef im serbischen Novi Sad, kürzlich den wegen Drogenhandels mehrfach verurteilten Goran K. ins Spital. Sie statteten dessen am Vortag bei einem Mordanschlag angeschossenen Schwager gemeinsam einen Besuch am Krankenbett ab.

Er sei dienstlich dort gewesen, um die Aussage des Opfers aufzunehmen, verteidigte der Staatsdiener vor den Medien seine merkwürdige Visite. Die Frage, warum er ausgerechnet in Begleitung eines Drogenbarons dienstlich unterwegs war, ließ er unbeantwortet. Die Antwort lieferte am Wochenende die Zeitung „Blic“. Es sei in Novi Sad ein „offenes Geheimnis“, dass der Polizist und der Verbrecher seit Jahren freundschaftliche Beziehungen unterhielten. Bei der Pflege ihrer engen Bande seien die beiden keineswegs diskret: Bei Fußballspielen des lokalen Erstligisten hätten sich beide gemeinsam sogar von Polizisten begleiten lassen.

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