74 Leichen verunglückter Migranten an Libyens Küste angespült

Auf dem Weg nach Italien gerettete Migranten.
Auf dem Weg nach Italien gerettete Migranten.REUTERS
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2016 sind tausende Menschen bei der riskanten Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa ertrunken.

An der libyschen Küste sind erneut Dutzende Leichen von verunglückten Migranten angespült worden. 74 Leichen seien gefunden worden, sagte der regionale Sprecher der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), Stephen Ryan, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Man habe entsprechende Informationen und Fotos des Libyschen Roten Halbmonds am Montagabend erhalten. Die genauen Hintergründe des Vorfalls blieben zunächst unklar.

Immer wieder sterben Migranten bei dem Versuch, Europa vom chaotischen Libyen aus in teilweise schrottreifen Booten zu erreichen. 2016 wagten mehr als 180.000 Menschen die riskante Überfahrt - Tausende ertranken im Mittelmeer.

Auch in diesem Jahr muss die Europäische Union nach Einschätzung ihrer Grenzschutzbehörde Frontex mit einem Rekordzustrom von Flüchtlingen aus Libyen rechnen. Im Zeitraum von 2014-2016 kamen insgesamt etwa 1,6 Millionen Migranten über Bootsrouten in die EU. Die Hauptroute über das Mittelmeer führt derzeit über Libyen, in dem seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos herrscht.

Die EU geht davon aus, dass die meisten der Mittelmeer-Flüchtlinge keinen Anspruch auf Asyl haben und will die Zahl der oftmals gefährlichen Bootsüberquerungen reduzieren. Dazu sollen die neugebildete libysche Einheitsregierung unterstützt werden, abgelehnte Asylbewerber schneller abgeschoben werden sowie die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten verstärkt werden, um die Menschen bereits dort aufzuhalten.

(APA/dpa)

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