Prinz Charles besucht das zerstörte Amatrice

Prinz Charles im zerstörten Amatrice
Prinz Charles im zerstörten AmatriceAPA/AFP/POOL/ALESSANDRO BIANCHI
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Der britische Kronprinz besichtigte die eigentlich gesperrte "rote Zone" der italienischen Stadt. Der Besuch war Teil einer Charmeoffensive des Königshauses.

Im Rahmen seiner Reise durch mehrere EU-Länder hat der britische Prinz Charles am Sonntag die durch ein Erdbeben zerstörte Stadt Amatrice in Mittelitalien besucht. Der 68-Jährige traf Überlebende der Katastrophe vom vergangenen August und drückte ihnen und den Rettungskräften seine Bewunderung aus. Mit einem Schutzhelm auf dem Kopf besichtigte der Kronprinz die eigentlich gesperrte "rote Zone", das Zentrum der Zerstörungen. "Es ist eine erschreckende Szene der Zerstörung", sagte Charles, als er an den Trümmern der Kirche Sant'Agostino vorbeikam.

"Ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun, Ihre Belastbarkeit ist bewundernswert", sagte Charles im Gespräch mit einem Einwohner. Für manch einen war aber schon der Besuch aus Großbritannien ein kleiner Trost: "Es war eine wunderbare Geste der menschlichen Wärme, ich war den Tränen nahe", sagte der 75-jährige Carmine Monteforte, der geduldig gewartet hatte, um den Prinzen zu sehen. "Sein Besuch hat ganz bestimmt die Moral der Leute hier gestärkt."

Die 65-jährige Marina Torredi sagte, sie habe dem Prinzen erzählt, dass sie bei dem Beben ihren Ehemann verloren habe. "Er war sehr bewegt, er hat mich in den Arm genommen", erzählte Torredi. "Es war ein sehr emotionaler Moment."

Der Bürgermeister von Amatrice verzichtete darauf, den Prinzen in die "zona rossa" zu begleiten: "Ich schaue in die Zukunft. Ich kehre in das historische Zentrum zurück, wenn es wieder aufgebaut ist", sagte Sergio Pirozzi. Ende August waren bei dem Beben der Stärke 6 in Mittelitalien fast 300 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen in dem Sommer-Ferienort Amatrice.

Per Hubschrauber nach Amatrice

Wegen der immer noch beschädigten Straßen in der Region war Charles von Florenz aus per Hubschrauber nach Amatrice gekommen. Er reist gerade zusammen mit seiner Ehefrau Camilla durch einige EU-Staaten - als Teil einer Charmeoffensive des britischen Königshauses inmitten der Brexit-Vorbereitungen. Charles' Sohn William und dessen Ehefrau Kate hatten kürzlich Paris besucht.

Charles' und Camillas Reise begann am Mittwoch in Rumänien und endet am kommenden Mittwoch und Donnerstag in Österreich. Am Freitag waren die beiden in Florenz eingetroffen, am Samstag machten sie einen Abstecher nach Neapel. Am Montag stehen nochmals Termine in Florenz auf dem Programm, bevor Charles und Camilla am Dienstag Papst Franziskus im Vatikan treffen.

(APA/AFP/dpa)

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