In den Niederlanden hält man Händchen gegen Homophobie

Auch die Parteichefs der niederländischen Partei D66 zeigten sich Hand in Hand: Alexander Pechtold (li.) und Wouter Koolmees (re.).
Auch die Parteichefs der niederländischen Partei D66 zeigten sich Hand in Hand: Alexander Pechtold (li.) und Wouter Koolmees (re.).APA/AFP/ANP/LEX VAN LIESHOUT
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Ein schwules Paar wurde in Arnheim zusammengeschlagen, als es händchenhaltend spazieren ging. Aus Solidarität zeigen sich nun auch Politiker Hand in Hand.

Diese Tat schockierte viele, in den Niederlanden. In Arnheim nahe der deutschen Grenze wurden zwei Männer, die händchenhaltend spazieren gegangen waren, von mehreren Jugendlichen zusammengeschlagen. Nun haben viele Menschen ein zeichen gegen schwulenfeindliche Gewalt gesetzt und sind händchenhaltend auf die Straße gegangen. Sie folgten einem Aufruf der Fernsehmoderatorin Barbara Barend.

Politiker ließen sich ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung aus Protest gegen den Vorfall Hand in Hand fotografieren - unter anderem auch der Eurogruppen-Vorsitzende Jeroen Dijsselbloem, der mit seinem Kollegen Lodewijk Asscher am Strand von Scheveningen posierte. Auch die Parteispitze der liberalen D66 zeigte sich Hand in Hand (siehe Artikelbild). "Wir glauben, es ist ziemlich normal in den Niederlanden zu zeigen, wer du bist", sagte Parteichef Alexander Pechtold gegenüber der Webseite DutchNews. "Aber das ist es offensichtlich noch immer nicht." Auch Schulklassen und Fußballmannschaften zeigten sich Hand in Hand. Für Samstag wurde in Arnheim eine Solidaritätskundgebung angekündigt.

Der gewalttätige Vorfall vom Sonntag ist noch nicht restlos geklärt. Während die zwei schwulen Männer aussagten, völlig ohne Anlass am Sonntag von den Jugendlichen angegriffen worden zu sein, behauptete einer der Tatverdächtigen, in Wirklichkeit sei er das Opfer. Die beiden händchenhaltenden Männer hätten ihn angegriffen, er habe sich nur gewehrt. Seinem Anwalt zufolge soll er angeblich zuversichtlich sein, dass Videoaufnahmen diese Version beweisen könnten. Die Polizei hat insgesamt sechs junge Leute unter Tatverdacht festgenommen.

(APA/dpa)

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