Indien: Regierung von Goa will nächtelange Partys verbieten

Westliche Touristen in Goa
Westliche Touristen in Goa
  • Drucken

Ab 22 Uhr soll in dem für sein Nachtleben bekannten indischen Bundesstaat künftig keine laute Musik mehr gespielt werden. Der Regierungschef will auch gegen Drogen, Prostitution und Glücksspiel vorgehen.

Die Regierung des als Party-Hochburg geltenden westindischen Bundesstaates Goa greift durch. Die legendären nächtelangen Partys sollen bald der Vergangenheit angehören. Das lange Zeit ignorierte Verbot, nach 22.00 Uhr noch laute Musik zu spielen, werde jetzt endlich umgesetzt, sagte Goas Regierungschef Manohar Parrikar am Mittwoch.

Die Polizei sei überdies angewiesen worden, mit Razzien gegen Drogen, Prostitution und Glücksspiel in dem kleinsten indischen Bundesstaat vorzugehen, teilte er mit.

Die ehemalige portugiesische Enklave Goa ist bekannt für ihre Sandstrände, ihre entspannte Atmosphäre und ihr Nachtleben. Alljährlich kommen Millionen Touristen. Für westliche Touristen hatten es die Hippies entdeckt, die in den 1960er Jahren in Scharen nach Goa pilgerten. 

Spektakuläre Gewaltverbrechen

Goas Image als Strandparadies litt in den vergangenen Jahren allerdings nicht nur unter Drogeneskapaden, sondern auch unter spektakulären Gewaltverbrechen. So war 2008 die 15-jährige britische Schülerin Scarlett Keeling unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und ermordet worden. Ihre halbnackte Leiche wurde im flachen Wasser an einem Partystrand gefunden.

Mehrere weitere Ausländer starben in Goa unter mysteriösen Umständen. Vergangenen Monat wurde die nackte Leiche einer 28-jährigen Irin in der Nähe eines Touristenortes gefunden. In der Nacht zuvor war sie mit einem Einheimischen auf einer Party gesehen worden. Der Mann wurde wegen Vergewaltigung und Mordes festgenommen.

Goas Regierung hat aber offenbar auch kulturell-ideologische Gründe dafür, gegen laute nächtliche Feiern vorzugehen. Vergangene Woche hatte der Wasserminister des Bundesstaates, Vinod Palyekar, erklärt: "Diese Partys sind gegen unsere Kultur. Wir müssen sie sofort stoppen."

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.