Thailand schickt Verkehrssünder zum Putzen ins Leichenhaus

Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO kommen in Thailand auf eine Million Einwohner pro Jahr 362 Verkehrstote.
Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO kommen in Thailand auf eine Million Einwohner pro Jahr 362 Verkehrstote.(c) REUTERS (Damir Sagolj)
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Mehrere Tausend Alkolenker mussten zu gemeinnütziger Arbeit in Notaufnahmen und Leichenhäusern ausrücken. Thailands Straßen zählen zu den gefährlichsten der Welt.

Als drastische Erziehungsmaßnahme haben Richter in Thailand mehrere tausend Verkehrssünder zur Arbeit in die Notaufnahmen von Krankenhäusern oder ins Leichenhaus geschickt. Allein in einem der größten Spitäler der Hauptstadt Bangkok, der Nopparatrajathanee-Klinik, mussten mehr als 2000 verurteilte Auto- und Motorradfahrer anrücken.

Im Leichenhaus mussten sie zum Beispiel die Kästen putzen, in denen die Toten aufbewahrt werden. Ein Verkehrssünder, der betrunken am Steuer erwischt worden war, gab sich anschließend sehr geläutert. "Die Arbeit hier hat meine Haltung völlig verändert", sagte der 25-Jährige der Tageszeitung "The Nation" (Donnerstag). "Ich will nie wieder trinken."

Thailands Straßen gehören zu den gefährlichsten der Welt. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO kommen auf eine Million Einwohner pro Jahr 362 Verkehrstote. Nur in Libyen ist es noch gefährlicher. Zuletzt wurden innerhalb von zwölf Monaten 24.237 Verkehrstote gezählt. Zum Vergleich: In Österreich starben 2016 mit 49 Menschen auf eine Million Einwohner elf Prozent weniger als 2015. Die Alpenrepublik liegt damit im EU-Ranking auf Platz neun und knapp unter dem EU-Schnitt. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 427 Menschen auf Österreichs Straßen ums Leben gekommen.

(APA/dpa)

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