"Stirb nicht": Letzte Handy-Nachrichten an "Sewol"-Opfer veröffentlicht

Gedenken an die Opfer des Sewol-Untergangs
Gedenken an die Opfer des Sewol-UntergangsAPA/AFP/JUNG YEON-JE
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Der Untergang der Fähre "Sewol" vor Südkorea kostete rund 300 Menschen das Leben. Insgesamt wurden 83 Handys aus dem Wrack geborgen.

Nach dem Untergang der Fähre "Sewol" vor Südkorea haben die Behörden die Inhalte der letzten Handy-Nachrichten an eines der Opfer der Tragödie veröffentlicht. Das Mobiltelefon war in dem Wrack gefunden worden, wie die Ermittler am Freitag mitteilten. "Bitte stell sicher, dass Du mit mir in Kontakt bleibst", hieß es in einer Nachricht.

"Küstenwache hat gerade ein Patrouillenboot geschickt. Stirb nicht. Bleib am Leben." Ein anderer Kontakt fragte demnach: "Hat Dich ein Hubschrauber gerettet?" Die letzte Nachricht auf dem Handy fragt ebenfalls, ob das Opfer gerettet worden sei und fordert es auf: "Nutz das Telefon eines anderen und melde Dich". Das Opfer rief demnach am 19. April um 09.29 Uhr (Ortszeit) letztmals Nachrichten ab, wie es in der Erklärung der Ermittler hieß. 32 Minuten später war das Handy nicht mehr aktiv, das vermutlich von mehreren Menschen genutzt wurde.

Insgesamt wurden 83 Handys aus dem Wrack geborgen, 15 wurden Experten zum Auslesen der Daten übergeben; erst bei zweien gelang dies bisher. Die "Sewol" war im April 2014 vor der Südwestküste Südkoreas gekentert. 304 der 476 Insassen kamen ums Leben, darunter 250 Schüler. Die Leichen von neun mutmaßlichen Opfern wurden jedoch nie gefunden. Auf Druck der Opferfamilien wurde die Fähre schließlich geborgen.

(APA/AFP)

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