Einer der größten Eisberge aller Zeiten kurz vor Lösung von Antarktis

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Bilder des Tages May 5 2017 Antarctica FILE PHOTO Plane flies over fracture The shape of theimago/ZUMA Press
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Ein 5000-Quadratkilometer-Block dürfte laut Forschern der Swansea-Universität in Wales bald vom Schelfeisgebiet Larsen C abbrechen.

Auf spektakuläre Weise entsteht in diesen Tagen einer der größten Eisberge aller Zeiten: Wissenschafter von der Swansea-Universität in Wales machten am Donnerstag darauf aufmerksam, dass sich ein rund 5000 Quadratkilometer großer Eisblock schon fast vollständig vom Schelfeisgebiet Larsen C gelöst hat.

Eine seit Jahren überwachte Gletscherspalte habe sich zwischen dem 25. und 31. Mai um 17 Kilometer verlängert, nun bleibe nur noch ein 13 Kilometer langes Verbindungsstück zwischen dem entstehenden Eisberg und dem Schelfeisgebiet.

"Der Zeitpunkt des Kalbens steht ohne Zweifel kurz bevor", sagte der Eisforscher Adrian Luckman. "Es scheint fast nichts mehr zu geben, was den Eisberg davon abhalten könnte, vollständig abzubrechen." Die Loslösung dieses Eisbergs dürfte für die Meerespegel keine wesentlichen Auswirkungen haben, weil er bereits im Meer schwimmt. Allerdings würde ein vollständiges Abdriften des Schelfeisgebiets Larsen C nach den Berechnungen der Forscher zu einem Ansteigen der Meerespegel von schätzungsweise zehn Zentimetern führen.

Ähnlicher Vorgang vor 22 Jahren

Ähnliche Vorgänge hat es in der Vergangenheit bereits gegeben: Das 75 Kilometer lange und 37 Kilometer breite Schelfeisgebiet Larsen A zerfiel 1995, das Schelfeisgebiet B setzte bei seiner Auflösung 2002 insgesamt 720 Milliarden Tonnen Eis frei.

Die Entstehung von Eisbergen ist ein natürlicher Vorgang. Er wird allerdings durch die Erderwärmung beschleunigt. Die Antarktis ist eines der Gebiete auf der Erde, in denen die Erderwärmung am schnellsten fortschreitet. Derzeit beträgt der globale Anstieg der Temperaturen gegenüber der vorindustriellen Zeit nach den vorliegenden Auswertungen 1,1 Grad Celsius. Mit dem 2015 in Paris vereinbarten Klimaabkommen soll die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius begrenzt werden.

(APA/AFP)

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