Paris: Mann attackierte Polizisten mit Hammer vor Notre-Dame

Polizei-Großaufgebot rund um die Île de la Cité.
Polizei-Großaufgebot rund um die Île de la Cité. REUTERS
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Vor der Kathedrale Notre-Dame de Paris schoss die Polizei auf einen Angreifer. Die rund 900 Menschen, die aus Sicherheitsgründen in der Kirche eingeschlossen waren, können das Gebäude wieder verlassen.

Nach Angaben der Pariser Polizei hat es einen Vorfall bei der Kathedrale Notre-Dame de Paris gegeben. Polizeikreisen zufolge schoss ein Polizist dem Angreifer in die Brust, der ihn mit einem Hammer attackieren wollte. Der Angreifer wurde lebensgefährlich verletzt. Der Angreifer lag zunächst auf dem Vorplatz der Kathedrale, wurde dann in ein Krankenhaus gebracht. Auch ein Polizist soll verletzt worden sein.

Eine US-amerikanische Touristin schilderte der Zeitung "Le Figaro", dass sie zwei Explosionen oder Schüsse gehört hätte. Sie habe aber nichts gesehen, da sie auf der andere Seite der Straße war. Daraufhin sei Panik ausgebrochen, die Menschen seien vom Kirchenvorplatz geflohen. Die Polizisten schienen daraufhin zur Treppe zu stürmen, die zur Seine hinunter führt, um jemanden zu umstellen.

Innenminister: "Das ist für Syrien"

Nach Angaben des französischen Innenministers Gerard Collomb hat der Angreifer auf einen Polizisten vor der Pariser Kathedrale Notre Dame geschrien: "Das ist für Syrien". Wie Collomb am Dienstag weiter erklärte, habe der Mann einen algerischen Studentenausweis bei sich gehabt, dessen Echtheit noch geprüft werden müsse.

Der Angreifer habe offenbar allein gehandelt. Der Mann habe außer einem Hammer ein Küchenmesser gehabt, sagte der Minister vor Journalisten. Die Verletzungen des angegriffenen Polizisten seien nicht sehr schlimm, fügte er hinzu.

900 Menschen in Kirche eingeschlossen

Die nach dem Angriff auf den Polizisten zunächst in der Pariser Kathedrale festgehaltenen Besucher konnten das Gotteshaus nach und nach wieder verlassen. Jeder werde von der Polizei durchsucht, sagte die Sprecherin der Diözese Paris, Karine Dalle, am Dienstag dem Sender BFMTV. Alles laufe ruhig ab. Dalle hatte zuvor von etwa 900 Menschen gesprochen, die zunächst aus Sicherheitsgründen in der Kirche bleiben mussten. Die Polizei wollte prüfen, ob sich Komplizen des Attentäters unter ihnen befänden.

Die Polizei mahnte auf Twitter, die Gegend rund um die Kathedrale auf der Île de la Cité derzeit zu meiden. Seit 16 Uhr 30 ist das Viertel rund um die berühmte Kathedrale abgeriegelt.

Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt

Ob die Tat einen terroristischen Hintergrund hat, blieb zunächst unklar. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft nahm jedenfalls die Ermittlungen auf, das gab die Behörde bekannt. Frankreich wird seit rund zweieinhalb Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert, knapp 240 Menschen kamen dabei ums Leben. Sicherheitskräfte waren mehrfach Ziel von Anschlägen. Mitte April war ein Polizist auf den Pariser Champs-Élysées von einem Gewalttäter erschossen worden.

In Frankreich gilt weiter der Ausnahmezustand, der nach den Anschlägen vom 13. November 2015 verhängt worden war. Der Ausnahmezustand soll nach Plänen der Regierung bis Anfang November verlängert werden.

(APA/Ag./Red.)

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