Bald wieder Moschee? Erneut religiöse Sendung aus der Hagia Sophia

September 13 2016 Istanbul Turkey Hagia Sofia Mosque in the historical district of Istanbul T
September 13 2016 Istanbul Turkey Hagia Sofia Mosque in the historical district of Istanbul T(c) imago/ZUMA Press (imago stock&people)
  • Drucken

Schon im vergangenen Jahr gab es Proteste gegen die Ramadan-Sendung aus der früheren Kirche und späteren Moschee, die heute ein Museum ist. Vor allem die türkische Regierungspartei AKP fordert eine erneute Nutzung des historischen Ortes als Moschee.

Trotz Kritik im vergangenen Jahr strahlt der türkische Staatssender zum Fastenmonat Ramadan erneut eine religiöse Sendung mit Koranrezitation aus dem berühmten Museum Hagia Sophia in Istanbul aus.

Das Programm, an dem nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu auch der Chef der Religionsbehörde Diyanet, Mehmet Görmez, teilnimmt, soll am Mittwochabend auf dem Sender TRT-Diyanet ausgestrahlt werden.

Die Hagia Sophia (griechisch: Heilige Weisheit) war von ihrem Bau im Jahre 537 bis 1453 Hauptkirche des byzantinischen Reiches, in der auch die Kaiser gekrönt wurden. Die Osmanen machten die Kirche nach der Eroberung Konstantinopels zur Moschee. 1934 wurde die Hagia Sophia auf Anordnung des Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk zum Museum.

Vergangenes Jahr hatte das griechische Außenministerium das Ramadan-Programm aus der Hagia Sophia kritisiert und mitgeteilt, die zeige "keine Achtung" vor dem Weltkulturerbe. Griechische Medien hatten zudem gemutmaßt, das sei der erste Schritt für die Rückumwandlung der einstigen byzantinischen Kirche in eine Moschee. Die Nutzung als Moschee wird unter anderem von Anhängern der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP in der Türkei gefordert.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.