Bomben gegen BVB-Bus: Spur ins Ausland

(c) APA/AFP/PATRIK STOLLARZ
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Der Verdächtige soll nach der Tat im April einen Flug von Deutschland nach Russland gebucht haben.

Dortmund. Im Fall des Bombenanschlags auf den Mannschaftsbus des deutschen Fußballvereins Borussia Dortmund (BVB) im April gehen die Ermittler nach Informationen des Magazins „Spiegel“ Spuren ins Ausland nach. Der mutmaßliche Attentäter habe wenige Tage nach dem Anschlag vom 11. April einen Flug von Frankfurt über die moldauische Hauptstadt Chişinau nach St. Petersburg (Russland) gebucht, berichtete das Magazin am Donnerstag.

Der Mann namens Sergej W. (28), ein Russlanddeutscher, der zuletzt nahe Tübingen (Baden-Württemberg) wohnte, wollte den Flug demnach im Mai antreten. Zudem suchte er über ein Internetportal in Russland nach einer Unterkunft. Der Rückflug habe eine Woche später erfolgen sollen. Die Beamten hätten aber nicht ausschließen können, dass W. sich nur absetzen wollte. Also wurde er zwei Tage nach der Buchung festgenommen.

Aktienwette als Tatmotiv?

Laut „Spiegel“bestritt der Verdächtige die Tat, bei der ein Spieler und ein Polizist verletzt worden waren, zuletzt über seinen Rechtsanwalt. Die Ermittler vermuten hingegen Gier als Motiv: Der Mann hatte nämlich mit einer hohen Summe geliehenen Geldes auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie gewettet, was bei einer größeren Zahl Verletzter oder gar Toter in der Mannschaft wohl auch eingetreten wäre. Bei dem Anschlag waren drei mit Metallstiften gefüllte Bomben neben dem BVB-Bus explodiert, als er mit dem Team an Bord das Gelände eines Hotels in Dortmund verließ. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2017)

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