Gebäude bei Neapel eingestürzt

Ein fünfstöckiges Gebäude in Torre Annunziata ist eingestürzt. 70 Feuerwehrleute suchen seit den Morgenstunden nach verschütteten Überlebenden. Die Chancen auf Lebendbergungen werden zunehmend geringer.

Rettungsmannschaften suchten am Freitag fieberhaft nach sieben Personen, die in den Morgenstunden beim Einsturz eines fünfstöckigen Gebäudes in Torre Annunziata, einer 42.000 Einwohner-Gemeinde bei Neapel, verschüttet worden sind. Stundenlang suchten 70 Feuerwehrleute mithilfe von Spürhunden unter den Trümmern des Gebäudes, zunächst ohne Ergebnis.

Verschüttet worden sein dürften eine Mutter mit zwei Kindern, die Familie eines Gemeindebeamten, sowie eine Pensionistin, die allein in einer der Wohnungen an der regionalen Bahnlinie "Circumvesuviana" lebten. Diese verbindet Neapel mit größeren Kommunen seines Großraums. Die Feuerwehrleute gruben mit bloßen Händen in den Trümmern in der Hoffnung, Menschen noch lebend zu finden.

Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 6.20 Uhr früh gestern schliefen die meisten Bewohner des Gebäudes noch. Eine Mutter hatte sich mit ihren Kindern rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Ein Hund, der sich allein in einer Wohnung befand, wurde gerettet. Anrainer berichteten, dass lediglich das Geräusch des Zusammenstürzens zu hören gewesen sei, aber kein Knall und keine Explosion.

Baumängel könnten ein Grund für den Zusammenbruch gewesen sein: In den unteren Stockwerken wurde nach Medienangaben renoviert. Bewohner der darüber liegenden Geschoße hätten danach Schäden in ihren Wohnungen festgestellt. Ein Nachbar erzählte Medien, dass kurz vor dem Unglück ein Zug auf der nahe gelegenen Bahnstrecke vorbeigefahren sei. Der Zugverkehr auf der Bahnlinie "Circumvesuviana" wurde unterbrochen. Die Bahnnetzgesellschaft RFI dementierte, dass vom Bahnverkehr verursachte Schwingungen den Gebäudeeinsturz verursacht haben könnten. Der Bürgermeister von Torre Annunziata, Vincenzo Ascione, der sich am Ort des Geschehens befand, sprach von einem "riesigen Unglück".

(APA)

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