Baby Charlie Gard soll in einem Hospiz sterben

BRITAIN-HEALTH-COURTS-GARD
BRITAIN-HEALTH-COURTS-GARDAPA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
  • Drucken

Nach einem langen Rechtsstreit haben die Eltern des todkranken Babys aufgegeben. Nun soll Charlie Grad in einem Hospiz sterben.

Das todkranke britische Baby Charlie Gard soll in einem Hospiz für Kinder sterben. Darauf einigten sich britischen Medien zufolge am Mittwoch Eltern und Ärzte des elf Monate alten Buben vor Gericht. Charlies Eltern hatten gefordert, das Kind zum Sterben mit nach Hause nehmen zu dürfen. Sie stießen auf Widerstand der Ärzte im Great-Ormond-Street-Krankenhaus, wo Charlie behandelt wird. Die Ärzte bezweifelten, dass Charlie im Haus seiner Eltern angemessen versorgt werden kann.

Umstritten war zuletzt, in welches Hospiz der Bub gebracht werden soll und wie viel Zeit die Eltern bekommen, um sich von ihm zu verabschieden. Der Richter verschob die Entscheidung darüber auf Donnerstagmittag. Charlies Eltern hatten Medienberichten zufolge darauf gepocht, mehrere Tage mit Charlie verbringen zu dürfen. Das Krankenhaus vertritt den Standpunkt, Charlie dürfe nicht weiter leiden müssen. Wo und wann das Baby sterben wird, soll auf Anordnung des Gerichts geheim bleiben.

Rechtsstreit aufgegeben

Erst am Montag hatten Charlies Eltern ihren monatelangen Rechtsstreit mit dem Londoner Great-Ormond-Street-Krankenhaus aufgegeben. Sie hatten gefordert, den Buben für eine experimentelle Therapie in die USA bringen zu dürfen. Die Klinik hielt das für aussichtslos und bestand darauf, die Behandlung zu beenden und ihn in Würde sterben zu lassen. Dem hatten sich die Eltern schließlich gefügt.

Charlie hat eine seltene genetische Erkrankung, die unter anderem zu Muskelschwund und irreparablen Schäden am Gehirn führt. Er muss künstlich beatmet und ernährt werden.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Den Eltern Chris Gard und Connie Yates stehen schwere Stunden bevor.
Weltjournal

Tauziehen um Baby Charlie nicht vorbei

Der todkranke Bub wird noch vor seinem ersten Geburstag sterben. Die Eltern wollen ihn mit nachhause nehmen. Die Ärzte lehnen das ab.
Connie Yates und Chris Gard müssen sich von ihrem schwer kranken Sohn verabschieden.
Weltjournal

Keine Hoffnung mehr für den kleinen Charlie Gard

Die von den Eltern geforderte Behandlung in den USA sei wegen irreversibler Schäden nicht mehr möglich. Die Klage wird fallengelassen.
„Wenn er kämpft, dann kämpfen wir auch“, steht auf dem T-Shirt eines Demonstranten in London. Er fordert, dass Charlie Gard weiter leben darf.
Home

Wer entscheidet, ob Charlie stirbt?

Der elfmonatige Charlie Gard ist todkrank. Das Europäische Menschenrechtsgericht urteilte, dass die Ärzte die Maschinen abschalten dürfen – gegen den Willen der Eltern.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.