Italien ruft höchste Hitze-Warnstufe für Florenz und Rom aus

APA/AFP/ANDREAS SOLARO
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Die Hitzewelle in Griechenland und Italien dauert an. Griechische Ärzte warnen Touristen vor Alkohol. Vor allem Nächte über 30 Grad sind eine Belastung für den Körper.

In Italien ist die Hitzewelle noch nicht vorbei: Vor allem der Süden des Landes ächzt weiter unter Temperaturen bis zu 40 Grad und Trockenheit. Auch in Griechenland leiden die Menschen seit Tagen unter einer Hitzewelle, bei der auch nachts die Temperaturen nicht unter 30 Grad sinken. Sie soll erst am Wochenende vorbei sein.

Die italienischen Wetterdienste kündigten erst für Freitag etwas Abkühlung an. Am Mittwoch rief das Gesundheitsministerium wieder für mehrere Städte die höchste Hitze-Warnstufe aus - darunter Bari, Catania, Florenz, Rom und Neapel. Die Temperaturen können nicht nur für Kranke und Kleinkinder gefährlich werden.

Die Feuerwehren kämpfen weiterhin gegen zahlreiche Wald- und Buschbrände im Land. Seit Beginn des Sommers seien bereits elf Menschen gestorben, berichtete die Zeitung "La Stampa" und schrieb: "Der Feind (in diesem Fall das Feuer) ist unbesiegbar."

Während die Wetterkarten für Mittel- und Süditalien Sonne anzeigten, trübten sich die Aussichten erneut für den Norden. In den Regionen Lombardei, Piemont und Venetien könnte es viel und stark regnen, weshalb der Zivilschutz die Warnstufe Gelb verhängte. Es wird auch wieder mit Gewittern gerechnet.

Warme Winde fachen Brände an

Das Gefährliche an der Hitzewelle in Griechenland ist, dass die Werte auch nachts nicht unter 30 Grad fallen. Das bedeutet, der Körper kann sich nicht erholen. Besonders gefährlich ist das für Kinder und ältere Menschen, die allein leben.

Etwas erträglicher wird die Lage durch Nordwestwinde, die in der Ägäis wehen. Dies ist aber auch kein Segen: Starke Winde fachen nämlich Brände an und können zu Katastrophen führen, sagt die Feuerwehr. Regionen im Westen des Landes werden zudem von einem örtlichen Phänomen regelrecht gequält: Ein heißer, trockener Fallwind - der berüchtigte "Livas" - weht auf der Westseite der Halbinsel Peloponnes. "Dieser 'Livas'-Wind ist extrem trocken und so heiß, als ob er aus einem Haartrockner kommt. Der Mensch hat den Eindruck, er hätte Watte in der Nase", beschreiben Meteorologen das Phänomen.

Ärzte wenden sich auch an die Touristen: "Nehmen Sie viel Wasser und frisch gepresste Säfte zu sich." Und sie raten zu Alkoholfreiem anstelle von kühlem Bier oder Ouzo. Alkohol im Blut wirke bei derartigen Temperaturen "wie Dynamit im Körper", heißt es immer wieder. Die Einheimischen bleiben in diesen Tagen wenn möglich im Haus - vor Ventilator oder Klimaanlage. Dort arbeitet der "Japaner" - so nennen die Griechen ihre Klimaanlage, weil die meisten Geräte aus Japan stammen.

(APA/dpa)

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