Philippinen: Polizei tötet in beispielloser Anti-Drogenoperation 32 Menschen

APA/AFP/NOEL CELIS
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Die tödlichen Razzien sind ein Höhepunkt des von Präsident Duterte ausgerufenen Anti-Drogen-Kampfes. Auch Indonesien geht immer härter gegen Drogenkriminelle vor.

Auf den Philippinen hat die Polizei bei Razzien gegen mutmaßliche Drogenhändler an einem einzigen Tag 32 Menschen getötet. "Wir wollten diese Drogenpersonen schocken und einschüchtern", sagte der Polizeichef der in der Nähe der Hauptstadt Manila gelegenen Provinz Bulacan, Romeo Caramat, am Mittwoch.

Es handelte sich um eine der tödlichsten Operationen gegen mutmaßliche Drogenhändler seit der Amtsübernahme von Präsident Rodrigo Duterte vor 14 Monaten. Er hatte den Drogendealern den Krieg erklärt - seither wurden mindestens 7000 Menschen getötet.

Wie Polizeichef Caramat berichtete, fanden die Razzien bereits am Montag in der Provinz Bulacan statt. Dabei seien auch 109 Verdächtige festgenommen worden. Er versicherte, die Polizei habe mutmaßliche Drogenhändler nur erschossen, weil sie sich selbst habe verteidigen müssen. Es seien Pistolen und Granaten beschlagnahmt worden.

Nach Caramats Angaben wurde bei den Razzien aber kein einziger Polizist verletzt oder getötet. Organisationen wie Amnesty International berichten über massive Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei in dem asiatischen Inselstaat.

60 vermeintliche Drogenhändler in Indonesien getötet

Auch Indonesien geht immer härter gegen Drogenkriminelle vor: Nach einem Bericht von Amnesty International heuer bereits 60 mutmaßliche Drogenhändler von der Polizei getötet worden - mehr als drei Mal so viel wie im gesamten Jahr zuvor. Die Menschenrechtsorganisation warnte am Mittwoch, dass sich die indonesischen Behörden ein Beispiel an den Philippinen nehmen.

Der Generalsekretär von Amnesty in Indonesien, Usman Hamid, sprach von einer "schockierenden Eskalation". "Die Behörden müssen sich daran erinnern, dass jeder - auch Leute, denen Drogenvergehen zur Last gelegt werden - ein Recht auf Leben hat, das zu allen Zeiten respektiert werden muss."

Im vergangenen Monat hatte der indonesische Präsident Joko Widodo angeordnet, dass die Polizei "gnadenlos" auf Drogenhändler schießen soll, die sich einer Festname widersetzen. 2016 tötete die indonesische Polizei 18 Drogenkriminelle.

(APA/AFP/dpa)

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