"Schwimmende Zeitbombe": Frachter vor Kanaren in Flammen

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Seit zwei Wochen kann das Feuer nicht gelöscht werden. Es wird nicht nur giftiger Rauch freigesetzt, sondern das Schiff droht zu explodieren.

Vor den Kanarischen Inseln ist ein Frachter mit hoch explosivem Ammoniumnitrat in Flammen aufgegangen. Wie erst jetzt bekannt wurde, brenne das britische Schiff "Cheshire" schon seit dem 12. August und treibe seither südwestlich der zu Spanien gehörenden Inselgruppe im Meer, berichtete die Zeitung "La Vanguardia" am Samstag. Experten warnten vor möglichen großen Umweltschäden.

Der Frachter sei "eine gigantische schwimmende Zeitbombe", sagte Tanausu Aleman von der spanischen Linkspartei Podemos. "Es ist in den vergangenen zwei Wochen nicht gelungen, das Feuer zu löschen, sodass nicht nur weiter toxischer Rauch in der Luft liegt, sondern auch die Gefahr einer Explosion besteht."

Schäden für Umwelt schwer abschätzbar

Die "Cheshire" gehört den Angaben zufolge dem britischen Familienunternehmen Bibby Line aus Liverpool. Das Unternehmen müsse endlich Verantwortung übernehmen, damit eine Naturkatastrophe vor den Inseln verhindert werde, forderte Aleman.

Die Informationslage sei sehr unklar, beklagte der Meeresbiologe Fabian Ritter von der Organisation Meer e.V., die seit über 20 Jahren auf den Kanaren tätig ist. "Niemand kann sagen, welche Auswirkungen die Fracht der "Cheshire" auf die Meeresumwelt haben wird - selbst wenn sie nicht explodiert." Die einzigartige Artenvielfalt der Inselgruppe müsse unbedingt geschützt werden.

(APA/dpa)

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