Weltkriegsbombe in Frankfurt: "Es ist geschafft"

Für 60.000 Menschen hieß es heute in Frankfurt, die Geduld zu bewahren - wie hier in der Messehalle in Frankfurt.
Für 60.000 Menschen hieß es heute in Frankfurt, die Geduld zu bewahren - wie hier in der Messehalle in Frankfurt.APA/AFP/THOMAS LOHNES
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60.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, bevor die Experten ans Werk gehen konnten. Einige unverbesserliche Bewohner der Sperrzone verzögerten die Entschärfung.

In Frankfurt am Main ist eine Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft worden. "Es ist geschafft", teilte die Polizei am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zuvor hatten bei der größten Massenevakuierung der Nachkriegszeit 65.000 Menschen eine Sperrzone rund um den Fundort der Bombe verlassen müssen.

Die betroffenen Bürger können im Laufe des Abends in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Sperrung des Gebiets wurde aber nicht sofort aufgehoben. Zunächst sollen alte und kranke Menschen in Kliniken und Altenheime zurückgebracht werden. Diese waren bereits am Samstag komplett geräumt worden.

Die Massenevakuierung hatte länger gedauert, als geplant. Nach dem Fund der 1,8 Tonnen schweren Weltkriegsbombe am Dienstag wurde am Sonntag die größte Massenevakuierung der deutschen Nachkriegszeit gestartet. Am Vormittag sollten für die Entschärfung der Bombe mehr als 60.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen - doch nicht alle hielten sich an die Mahnungen der Behörden.

Gegen 15.30 Uhr kam dann die erste Erfolgsmeldung. Polizeisprecher Alexander Kießling erklärte, dass der erste Zünder erfolgreich herausgedreht werden konnte. Dafür wurden rund 25 Minuten benötigt. Später wurde auch der Ausbau der weiteren beiden Zünder bestätigt, doch habe die Sprengladung nicht entfernt werden können. Die Sprengkapseln mussten gesondert ausgebaut werden. Schließlich mussten die Reste der Bombe transportsicher gemacht werden.

Den widerspenstigen Bewohnern der Sperrzone, die die Entschärfung verzögert hatten, könnten Konsequenzen drohen. "Ich kann nur hoffen, dass dies rechtliche Folgen hat", sagte der Chef der Frankfurter Feuerwehr, Reinhard Ries, sichtlich verärgert.

Länger als erwartet dauerte es am Sonntag auch, hilfsbedürftige Menschen aus der Zone zu bringen. Das sei "super ärgerlich und super aufwendig" gewesen, sagte ein Sprecher der Frankfurter Feuerwehr. Polizei und Rettungskräfte hätten in der Früh ausreichend Zeit und Kapazitäten gehabt, Hilfsbedürftige zu transportieren, man habe aber nichts von ihnen gewusst. "Erst wenn keine Meldungen mehr ankommen, können wir den Raum freigeben."

Der Frankfurter Hauptbahnhof liegt außerhalb der Sperrzone, der Bahnverkehr ist daher nicht von Einschränkungen betroffen. Die Bombenentschärfung könnte aber zumindest kurzzeitig Folgen für den Luftverkehr haben. Denn bei Ostwind überqueren normalerweise einige Flugzeuge im Anflug auf den größten deutschen Flughafen in Frankfurt das Gebiet über dem Fundort der Bombe.

(APA/dpa/Red.)

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