Karibik und USA bangen jetzt vor Hurrikan Irma

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Nach Harvey rauscht der nächste Wirbelsturm heran.

Houston. In den vom Hurrikan Harvey geplagten Gebieten kehrt langsam der Alltag ein. In Houston, Texas, nehmen jene Bewohner, die können, ihre Arbeit auf, am Wochenende öffneten die ersten Restaurants wieder. Mit dem Rückgang des Wasserpegels wird allerdings auch das Ausmaß der Verwüstungen sichtbarer. Greg Abbott, Gouverneur von Texas, schätzt, dass sich die Kosten für die Wiederaufbauarbeiten auf 180 Milliarden Dollar belaufen werden – das sind 60 Milliarden mehr als die Finanzhilfen nach dem verheerenden Hurrikan Katrina im Jahr 2005.

Weiterhin schlimm ist die Lage in der südosttexanischen Stadt Beaumont. Rund 120.000 Einwohner haben keinen Zugang zu fließendem Trinkwasser. In ganz Texas sind mindestens 200.000 Häuser beschädigt oder ganz zerstört worden.

Besorgt zeigen sich die Behörden auch wegen einer Chemiefabrik in Crosby, nordöstlich von Houston. Das Gelände ist überflutet worden, 225 Tonnen organisches Peroxid könnten sich freisetzen – die Chemikalie ist leicht entflammbar und wird für die Herstellung von Plastik verwendet. Die Firmenleitung hat beschlossen, die Chemikalien gezielt zu verbrennen. Bereits zuvor war es zu Explosionen gekommen, weil das Kühlsystem ausgefallen war.

Schulanfang verschoben

Mit dem Abzug von Harvey ist die Gefahr nicht gebannt: Sowohl die Karibikinseln als auch das US-Festland beobachten Hurrikan Irma, der sich im Atlantik zusammengebraut hat und nun auf die Karibik zusteuert. Dienstagabend könnte Irma über die Kleinen Antillen hinwegfegen und innerhalb weniger Tage die Bahamas erreichen.

Die Behörden auf den französischen Überseeinseln Saint-Martin und Saint-Barthélemy haben unterdessen den Schulanfang verschoben, damit sich die Bevölkerung auf „Irma“ vorbereiten kann. Am Wochenende kam der Hurrikan auf Stufe drei von insgesamt fünf. In den Monaten August bis Oktober werden die meisten Wirbelstürme registriert. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2017)

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