Sturmgepeitschte TV-Reporter an der Hurrikan-Front

Chris Cuomo berichtete für CNN von Hurrikan "Irma".
Chris Cuomo berichtete für CNN von Hurrikan "Irma".(c) Youtube/CNN
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CNN-Stars wie Chris Cumo oder Anderson Cooper trotzen Wind und Wetter und sorgen für eine Kontroverse in sozialen Medien.

Die Sturmböen zerren an Regenjacke und Überhose, der Regen peitscht ins Gesicht, die durchnässten Reporter versuchen Halt und Haltung zu bewahren – und nebenbei, vor dem Hintergrund schwankender Palmen und überfluteter Straßen, eine Einschätzung über den Stand der Dinge zu geben. Stunde um Stunde standen Chris Cuomo, Anderson Cooper und Konsorten an exponierten Orten in Florida, in Naples, Tampa oder Miami, während ringsum Hurrikan "Irma" tobte, um den Zusehern ein Bild der Lage zu vermitteln – und die Bewohner vor den Gefahren zu warnen. Zugleich sorgten sie für eine Kontroverse in den sozialen Medien, ob sie nicht ein schlechtes Beispiel abgäben und ihr Leben aufs Spiel setzten.

Bei Naturkatastrophen schlägt die Stunde der Nachrichtensender mit ihrer Rund-um-die-Uhr-Berichterstattung. Seit der Blütezeit des Schwarz-Weiß-Fernsehens, seit den 1960er-Jahren, zählt es zum Prestige der TV-Reporter, sich den Naturgewalten auszusetzen und Wind und Wetter zu trotzen. Die Hauptquartiere in New York schickten darum jetzt wieder ihre Starreporter an die Front.

Anderson Cooper hatte 2005 während des Hurrikans "Katrina" nationale Berühmtheit erlangt, als er die Inkompetenz der Politik anprangerte. Der Nachkomme der Milliardärsdynastie Vanderbilt hat sich seither, insbesondere in Wahlkampfzeiten, einen Namen als CNN-Moderator gemacht. Chris Cuomo entstammt indessen demokratischem Polit-Adel: Sein Vater Mario amtierte als demokratischer Gouverneur in New York, sein Bruder Andrew nimmt diese Position heute ein – und wie einst sein Vater gilt er als möglicher Präsidentschaftskandidat. (vier)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2017)

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