Belgischem Bürgermeister wurde die Kehle durchgeschnitten

Viele Menschen tragen sich ins Kondolenzbuch im Rathaus von Mouscron ein.
Viele Menschen tragen sich ins Kondolenzbuch im Rathaus von Mouscron ein.APA/AFP/Belga/BENOIT DOPPAGNE
  • Drucken

Ein 18-Jähriger soll den Bürgermeister einer Kleinstadt in Belgien getötet haben. Der Vater des Verdächtigen hatte sich zuvor wegen Jobverlusts das Leben genommen.

Dem Bürgermeister einer belgischen Kleinstadt ist beim örtlichen Friedhof die Kehle durchgeschnitten worden. Ein 18-Jähriger sei unter Tatverdacht festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Belga mit.

Verdächtig sei der Sohn eines Feuerwehrmanns. Dieser soll sich vor zweieinhalb Jahren nach dem Verlust seines städtischen Jobs umgebracht haben, bestätigte der Anwalt des Verdächtigen laut Belga.

Die Leiche des Bürgermeisters von Mouscron, Alfred Gadenne, war am Montagabend beim Friedhof entdeckt worden, den er morgens auf- und abends wieder zuschloss. Der 71-Jährige wurde dort den Angaben zufolge gegen 20 Uhr getötet.

Verdächtiger rief selbst die Polizei

Wie die Staatsanwaltschaft laut Belga mitteilte, habe der 18-Jährige selbst die Polizei gerufen und sich bei deren Eintreffen noch am Tatort befunden. Dort sei auch ein Teppichmesser gefunden worden, bei dem es sich um die Tatwaffe handeln könnte. Der Verdächtige habe sehr ruhig gewirkt, aber nichts zu seinem Motiv gesagt. Er kam wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Ein Psychiater soll seine Schuldfähigkeit untersuchen.

Viele Bürger der 60.000-Einwohner-Stadt an der französischen Grenze reagierten schockiert. Schon am Dienstagmorgen standen viele Einwohner Schlange am Rathaus, um sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. In Schulen gab es eine Schweigeminute, Flaggen wurden auf halbmast gesetzt. Stadt-Mitarbeitern wurde psychologische Betreuung angeboten. Gadenne war seit 2006 Bürgermeister und galt als sehr beliebt. Er wohnte mit seiner Frau direkt an dem Friedhof, wie es weiter hieß.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.