Puerto Rico: Trump beschwert sich über Kosten nach Hurrikan "Maria"

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Eigentlich sollte der US-Präsident die krisengebeutelte Bevölkerung auf Puerto Rico versöhnen. Doch in Erinnerung bleiben wohl seine unpassenden Kommentare.

Fast zwei Wochen nach dem Durchzug von Hurrikan "Maria" hat US-Präsident Donald Trump die verwüstete Karibikinsel PuertoRico besucht. Wirklich beliebt machte sich der US-Präsident dort jedoch nicht - zumal sich Trump schon im Vorfeld seines Besuches mit der Bürgermeisterin der Hauptstadt des amerikanischen Außengebietes angelegt hatte.

Die 3,4-Millionen-Einwohner-Insel fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen. Sie habe nicht angemessen auf die Katastrophe reagiert, lautet die Kritik. Noch immer haben große Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu Strom, sauberem Trinkwasser, Essen und Medikamenten. Ganze Teile der Insel sind abgeschnitten. Gouverneur Ricardo Rossello sagte, Puerto Rico brauche mehr als 60 Milliarden US-Dollar (50,1 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau.

Doch Trump sah das am Dienstag anders: "Es ist anerkannt, was für einen großartigen Job wir hier gemacht haben", meinte er vor Journalisten kurz nach seiner Ankunft. "Ich sage es nur ungern, Puerto Rico, aber ihr habt unser Budget ein bisschen aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber das ist ok, weil wir viele Leben gerettet haben."

Trump vergleicht Todesopferzahl

Gleichzeitig verglich Trump die relativ niedrige Zahl an Todesopfern auf Puerto Rico mit der Todeszahl nach Hurrikan Katrina, bei dem 2005 mehr als 1000 Menschen gestorben waren. "Wenn man sich eine echte Katastrophe wie Katrina anschaut mit Aberhunderten von Toten, und sieht, was hier bei dem Sturm passiert ist mit 16 Toten, könnt ihr sehr stolz sein", sagte der US-Präsident bei einem Treffen mit Militärs, Rettungskräften und Politikern. Wenig später gab Gouverneur Rossello bekannt, dass die Zahl der Opfer von 16 auf 34 gestiegen war.

Puerto Rico steckte bereits vor "Maria" in einer schweren Wirtschaftskrise. Insgesamt liegt die Schuldenlast bei rund 70 Milliarden US-Dollar (rund 64 Milliarden Euro), hinzu kommen ungedeckte Pensionsansprüche. Washington hat die Insel bereits unter Finanzaufsicht gestellt. Die Verbindlichkeiten sollen nun in einer Art Konkursverfahren restrukturiert werden.

(APA/dpa)

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