18.000 Pinguin-Küken verhungern in der Antarktis

APA/AFP/POOL/MARK RALSTON
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Eine zu dicke Eisschicht zwang Eltern zu weiteren Wegen bei der Nahrungssuche. Solche Brut-Dramen könnten sich in Zukunft häufen, sagen Forscher.

In der Antarktis sind tausende Pinguin-Küken verhungert. Wie französische Wissenschafter am Freitag erklärten, mussten die Eltern der Jungtiere wegen einer ungewöhnlich dicken Eisschicht zur Nahrungssuche weitere Wege zurücklegen. Die Küken starben, während sie warteten.

Aus der Kolonie mit rund 18.000 Adelie-Pinguinenpaaren hätten nur zwei Küken die Brutsaison von Anfang 2017 überlebt. Eine Ursache für das "katastrophale Brutversagen" sehen die Wissenschaftern in veränderten Umweltbedingungen in der Region seit dem Abbruch eines riesigen Gletschers Mitte Februar 2010.

Durch das Abbrechen des Mertz-Gletschers im Jahr 2010 habe sich der Meeresabschnitt vor der Pinguinkolonie verändert, sagte Pinguinforscher Yan Ropert-Coudert von der Dumont-D'Urville-Forschungsstation in der Antarktis. Ähnliche Brut-Dramen könnten sich künftig häufiger ereignen. Aber auch Temperaturschwankungen und Windstärken und Windrichtungen seien Einflussfaktoren. Die französischen Wissenschafter wurden bei ihren Untersuchungen von der Umweltorganisation WWF unterstützt.

Adelie-Pinguine ernähren sich hauptsächlich von Antarktischem Krill, einer garnelenartigen Krebstierart. Ihr Lebensraum in der östlichen Antarktis war bisher weitestgehend gesichert. Doch sie sind durch den Klimawandel und steigende Meerestemperaturen immer mehr bedroht. Vor vier Jahren überlebte aus derselben Kolonie, die damals aus mehr als 20.000 Pinguinpaaren bestand, kein einziges Küken die Brutsaison.

(APA/AFP)

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