Sturm "Ophelia" legt Teile Irlands lahm

Sturm "Ophelia" fegt über Irland.
Sturm "Ophelia" fegt über Irland.REUTERS
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"Ophelia" ist der östlichste Atlantik-Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Teilen der Insel fiel die Stromversorgung aus. Es gibt erste Todesopfer.

In Erwartung des Ex-Hurrikans "Ophelia" haben Behörden in Irland die höchste Wetterwarnstufe für das ganze Land ausgerufen. "Ophelia" traf am Montag auf die Südwestküste Irlands treffen und im Lauf des Tages über die Insel hinwegziehen. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren um die Mittagszeit etwa 120.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTE berichtete von einem Toten: Ein Baum sei in Waterford im Süden Irlands auf ein Auto gestürzt. Die Polizei bestätigte wenig später noch einen zweiten Todesfall in Zusammenhang mit dem Sturm, es gibt Meldungen über weitere Opfer.

Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar rief einen nationalen Krisenstab zusammen. Die britische Premierministerin Theresa May hat Varadkar in Brüssel ihr Beileid über die Opfer ausgesprochen und im Bedarfsfall Hilfe zugesagt.

Der irische Wetterdienst erwartet Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h und warnt vor Lebensgefahr. Die Rede ist vom heftigsten Sturm in dem Land seit 50 Jahren. Die Menschen wurden aufgerufen, in geschlossenen Räumen zu bleiben. Schulen und Behörden blieben geschlossen, Fährverbindungen wurden vorübergehend eingestellt, Gerichtsverhandlungen verschoben. Teile der irischen Armee wurden in Bereitschaft versetzt. Der Flughafen in Dublin teilte mit, Dutzende Flüge seien gestrichen worden.

Überschwemmungen in Küstennähe erwartet

Auch im britischen Nordirland blieben die Schulen am Montag geschlossen. Der britische Wetterdienst warnte vor umherfliegenden Trümmerteilen. Auch mit Stromausfällen und Überschwemmungen in Küstennähe sei zu rechnen. Starke Winde wurden auch für den Norden und Westen des Vereinigten Königreichs vorausgesagt. "Ophelia" weckt Erinnerungen an den "Great Storm" (großen Sturm), der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Das Unwetter kostete 18 Menschen das Leben.

Auf ihrem weiteren Weg nach Südnorwegen findet "Ophelia" dann ungünstige atmosphärische Bedingungen vor, schwächt sich deutlich ab und löst sich schließlich auf bzw. bildet den Randtrog eines Sturmtiefs über Nordwestrussland, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Weil sich die Luft gegen den Uhrzeigersinn ins Tief dreht, strömt milde Luft nach Österreich, erklärte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montag. Bis inklusive Donnerstag bleibt es hierzulande im Wesentlichen ruhig mit Nebel und Sonne. Ab Freitag wird es etwas wechselhafter, "aber (fast) sicher nicht stürmisch".

Am Sonntag hatten die Surfer von Lahinch noch ihre Freude mit "Ophelia".
Am Sonntag hatten die Surfer von Lahinch noch ihre Freude mit "Ophelia". Reuters

(APA/DPA)

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