Australien verbietet Wandertouren auf "Heiligen Berg"

REUTERS/Phil Noble/File Photo
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Ab 2019 dürfen keine Touristen mehr auf den Uluru klettern. Damit kommt die Regierung in Canberra Forderungen der australischen Ureinwohner nach.

Auf Australiens "Heiligen Berg", den Uluru oder Ayers Rock, dürfen künftig keine Touristen mehr klettern. Damit kam die Verwaltung des Nationalparks Uluru-Kata Tjuta im Herzen des Kontinents am Mittwoch Forderungen nach, die von Australiens Ureinwohnern, den Aborigines, schon seit vielen Jahren erhoben wurden. Das Verbot soll allerdings erst 2019 in Kraft treten.

Der Uluru - ein Felsblock, der in den verschiedensten Rot- und Brauntönen leuchtet - ragt mitten in der Wüste etwa 350 Meter in die Höhe. Er gehört zu Australiens bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Mehr als 250.000 Touristen nehmen jedes Jahr lange Reisen auf sich, um in das abgelegene Gebiet zu kommen. Mehr als 30.000 klettern dann auch tatsächlich nach oben. Der Berg gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.

Der Aufstieg ist anstrengend und auch gefährlich. Auf der 1,6 Kilometer langen Strecke kamen schon mindestens 36 Menschen ums Leben, viele davon nach einem Herzinfarkt. Bei Regen oder großer Hitze ist der Aufstieg bereits heute verboten. Zudem wurde bisher an alle Besucher appelliert, auf die Gefühle der Aborigines Rücksicht zu nehmen.

"Das ist für uns heiliges Gelände"

Damit ist es jetzt allerdings nicht mehr getan. Die Parkbehörde beschloss einstimmig, vom übernächsten Jahr an alle Klettertouren zu verbieten. Der Aborigines-Stamm der Anangu, die seit mindestens 30.000 Jahren in der Nähe leben, hatte dies schon seit langem gefordert. Der Vorsitzende der Behörde, Sammy Wilson - selbst ein Anangu -, sagte: "Das ist für uns heiliges Gelände. Kein Spielplatz und auch kein Themenpark wie Disneyland."

Der Name Uluru wurde bis in die 90er-Jahre fast ausschließlich von Aborigines verwendet. Inzwischen hat er sich international durchgesetzt. Zuvor war in und außerhalb Australiens die englische Bezeichnung Ayers Rock üblich. Der Name geht auf einen ehemaligen Premierminister Südaustraliens zurück, Henry Ayers.

(APA/dpa)

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