Kambodscha klagt zehn Touristen wegen "Porno-Bilder" an

Zehn Ausländer müssen sich vor den kamodschanischen Behörden wegen "pornographischer Tänze und Gesänge" verantworten.
Zehn Ausländer müssen sich vor den kamodschanischen Behörden wegen "pornographischer Tänze und Gesänge" verantworten.APA/AFP/CHAN RAKSMEY
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Die Polizei stürmte eine Party nahe der Tempelanlage Angkor Wat. Zehn ausländische Touristen blieben in Polizei-Gewahrsam wegen sexueller Posen.

Wegen angeblich obszöner Gesten hat die Justiz in Kambodscha Anklage gegen zehn ausländische Rucksack-Touristen erhoben. Den Urlaubern wird vorgeworfen, bei einer privaten Party in der Nähe der berühmten Tempelanlage Angkor Wat "pornografische Tänze" aufgeführt zu haben. Bei einer Verurteilung wegen Pornografie drohen ihnen bis zu zwölf Monate Haft.

Auf Fotos, die von der Party kursieren, sind westliche Ausländer zu sehen, die in sexuellen Posen übereinander auf dem Boden liegen. Einige von ihnen sind halb nackt. Nach einem Bericht der Tageszeitung "The Khmer Times" (Montag) wurden 87 Ausländer festgenommen. Die meisten kamen mit einer Verwarnung davon. Eine Gruppe von zehn Verdächtigen blieb jedoch im Gewahrsam der Polizei.

Zeugen berichteten von einer chaotischen Razzia. Partygäste hätten Formulare der Polizei unterschreiben soll, ohne zu wissen, was darauf stand, denn sie seien in Khmer abgedruckt gewesen.

Die Probleme des Touristen-Booms in Kambodscha

Die Aufnahmen sollen am Donnerstag vergangener Woche in der Stadt Siem Reap entstanden sein, wo Angkor-Wat-Touristen in der Regel übernachten. Die Gegend boomt, Kambodscha wird für westliche Touristen immer interessanter, dementsprechend schnell ist in der Stadt eine Partyszene gewachsen. Die Party in der privaten Villa soll Teil einer Pub-Tour ("Pub-Crawl") gewesen sein. Touristen aus westlich geprägten Ländern geraten immer wieder in Konflikt mit den Behörden des gesellschaftlich äußerst konservativen Landes.

Nach Zeitungsberichten kommen die zehn Angeklagten aus Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Kanada und Neuseeland. Auf einem Foto, das die Polizei von der Gruppe veröffentlichte, sind auch zwei Frauen zu erkennen.

(APA/dpa/Red.)

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