Sessellift rast rückwärts: Viele Verletzte

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In einem georgischen Skigebiet passierte ein Liftunfall wie aus einem Albtraum. Viele Menschen springen aus dem Lift, andere werden am Wendepunkt aus den Sesseln katapultiert.

Dramatische Aufnahmen eines Sessellifts, der in Georgien außer Kontrolle geraten ist, schockieren seit Freitag Nutzer in den sozialen Medien. Was deutlich zu sehen ist: Ein Dreier-Sessellift im Ferienort Gudauri läuft mit stark überhöhter Geschwindigkeit rückwärts, er ist offenbar außer Kontrolle. Dutzende Passagiere springen ab oder werden aus ihren Sitzen geschleudert und verletzt. Nach einigen Sekunden verkeilen sich die ersten Bänke in der Talstation und nacheinander krachen die hängenden Sitz ineinander. Alles in hohem Tempo.

Die österreichische Firma Doppelmayr, die den Lift herstellt hatte, schickte noch am Freitag zwei Experten nach Georgien. Medienberichten zufolge sind mindestens elf Personen verletzt worden. Die Techniker von Doppelmayr wurden bisher nicht an den Unfallort vorgelassen.

Doppelmayr-Unternehmenssprecher Ekkehard Assmann sagte am Samstag, dass die zwei Techniker aus Wolfurt in Gudauri nicht vorgelassen würden: "Wie erwartet, ist der Bereich von den Behörden gesperrt. Unsere Leute haben mir erklärt, dass von Georgien beauftragte Sachverständige unterwegs wären."

Berichte darüber, was zu der Fehlfunktion des Vierersessellifts geführt hat, seien zum jetzigen Zeitpunkt deshalb reine Spekulationen, so Assmann, eine Ferndiagnose "völlig unseriös". Ein vergleichbarer Vorfall sei ihm während seiner fast 20 Jahre dauernden Tätigkeit für den Vorarlberger Seilbahnhersteller jedenfalls nicht untergekommen.

Der Sessellift war 2007 von Doppelmayr in dem Ferienort im Norden Georgiens erbaut worden. Gudauri liegt rund 120 Kilometer von der Hauptstadt Tiflis entfernt im Kaukasus an der Grenze zu Russland.

(Red.)

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