Philippinen: Scheidungen sollen bald legal werden

Teile der katholischen Bevölkerung der Philippinen sind vom Scheidungsgesetz nicht überzeugt.
Teile der katholischen Bevölkerung der Philippinen sind vom Scheidungsgesetz nicht überzeugt.APA/AFP/TED ALJIBE
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Ein Scheidungs-Gesetz wurde vom Unterhaus des mehrheitlich katholischen Landes verabschiedet. Der Präsident hat ein Veto-Recht.

Im Vatikan darf man nicht und auf den Philippinen: sich scheiden lassen. Doch der Vatikan könnte mit dieser Politik künftig alleine dastehen. Denn das Parlament der Philippinen hat die Weichen für ein Ende des Scheidungsverbots gestellt. Das Unterhaus des Parlaments in Manila verabschiedete am Montag einen Entwurf, der Geschiedenen in dem mehrheitlich katholischen Land erlauben würde, wieder zu heiraten. doch es stehen noch einige Hürden an: Das Gesetz muss noch vom Senat beschlossen werden. Zudem hat Präsident Rodrigo Duterte ein Vetorecht.

Auf den Philippinen sind bisher nur Ehe-Annullierungen durch einen Richter möglich. Dies setzt ein teures und kompliziertes Verfahren voraus - meist mit der Begründung, die Eheleute hätten eine "psychologische Nichteignung". Dieser Prozess kann bis zu zehn Jahre lang dauern und kostet umgerechnet um die 4000 Euro - für viele Paare keine finanzielle Option.

"Die Kinder würden leiden"

Präsident Duterte ist nach Angaben eines Sprechers vom Montag gegen Ehescheidung. Ob er dem Gesetz zustimmen würde, ist unklar. "Er sagte, die Kinder würden leiden", teilte der Sprecher mit. Der 72-jährige Präsident hatte lange vor seiner Wahl zum Staatschef seine Ehe annullieren lassen.

Während die Mehrheit des Unterhauses mit 134 zu 57 Stimmen und zwei Enthaltungen für das Gesetz votierte, wird im Senat ein weniger deutliches Ergebnis erwartet.

(APA/AFP)

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