Erdoğan will die Kampfzone bis in den Nordirak ausweiten

SYRIA-TURKEY-CONFLICT
SYRIA-TURKEY-CONFLICTAPA/AFP/BULENT KILIC
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Die Führung in Ankara droht nach der Eroberung Afrins mit umfassendem Einsatz gegen kurdische Kräfte.

Istanbul. Nach der Einnahme der nordwestsyrischen Stadt Afrin plant der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdoğan, den nächsten Feldzug seiner Armee – diesmal im Irak. Erdoğan droht mit einem türkischen Einmarsch im nordirakischen Sinjar, mit dem Ankara die Verbindungswege der syrischen Kurdenmiliz YPG zum Hauptquartier der Terrororganisation PKK im Irak blockieren würde. Die türkischen Militäraktionen treffen auf wachsende Kritik der USA, doch Erdoğan verschärfte seine Kritik an Washington am Dienstag noch einmal. Er setzt darauf, dass die Amerikaner am Ende nachgeben werden. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die syrische Stadt Manbij, in der US-Soldaten zusammen mit den sogenannten Volksverteidigungseinheiten der YPG stationiert sind.

Ankara betrachtet die kurdische Autonomiezone unter Herrschaft der YPG entlang der türkischen Grenze mit Syrien als Gefahr für die nationale Sicherheit. Deshalb will Erdoğan die YPG aus dem gesamten Gebiet vertreiben. Inzwischen stehen türkische Truppen in Afrin und im nordwestsyrischen Idlib; schon 2016 hatte die türkische Armee das nordsyrische Jarablus am Euphrat unter türkische Kontrolle gebracht. Wenn Erdoğan, wie angekündigt, jetzt Soldaten nach Sinjar schickt, wäre der kurdische Autonomiegürtel im Osten vom Nachschub aus dem Irak abgeschnitten. Dort unterhält die PKK ihr Hauptquartier und viele Stützpunkte.

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