Katastrophe in Genua: „Mein Sohn hat hier sein Leben riskiert“

Trauer in Genua. Mindestens 43 Menschen sind beim Einsturz der Morandi-Brücke ums Leben gekommen. Die Stadt erholt sich nur schwer von dieser Katastrophe.
Trauer in Genua. Mindestens 43 Menschen sind beim Einsturz der Morandi-Brücke ums Leben gekommen. Die Stadt erholt sich nur schwer von dieser Katastrophe.(c) imago/Independent Photo Agency (Riccardo Giordano / IPA)
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Die italienische Stadt steht seit dem Einsturz der Morandi-Brücke unter Schock. Neben dem menschlichen Leid drohen nun auch massive wirtschaftliche Folgen.

Genua. Die Wunde der Stadt klafft noch weit offen. „Seit Tagen ist Genua traumatisiert“, sagt Valeria Candiani. „Wir sprechen über nichts anderes. Man kann auch an nichts anderes denken.“ Auch sie stehe noch immer unter Schock, könne nicht fassen, was erst vor wenigen Tagen passiert sei. Sie wird den 14. August 2018 immer in Erinnerung behalten. Sie ist an diesem Tag 39 Jahre alt geworden. „Zum Glück. Es hätte auch mich treffen können.“

Das Polcevera-Viadukt, die Schrägseilbrücke aus der Feder des Bauingenieurs Riccardo Morandi, die am Dienstag um 11.50 Uhr auf rund 200 Metern Länge in die Tiefe gestürzt war und Dutzende Autos mit sich gerissen hatte, war nicht nur Wahrzeichen Genuas, sondern auch die Hauptverkehrsader. Wer in der norditalienischen Hafenstadt lebt und ein Auto besitzt, ist nahezu täglich über die Morandi-Brücke gefahren.

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