US-Behörden warnen vor Milliardenverlusten durch Klimawandel

APA/AFP/JOSH EDELSON
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Wenn nicht gegengesteuert werde, drohten schwere Verlust für Wirtschaft und Gesellschaft in den USA, mahnen Forscher. Ihnen fällt es schwer, US-Präsident Trump zu überzeugen.

Die Klimaerwärmung wird zunehmend zur Gefahr für die Wirtschaft der USA und weltweit. "Bis zur Mitte des Jahrhunderts könnten die jährlichen Verluste in den Vereinigten Staaten durch den Klimawandel hunderte Milliarden Dollar betragen", heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie der US-Regierung.

Im Bericht des National Climate Assessment (NCA) werden drastische Maßnahmen zur Verringerung von Kohlendioxidemissionen gefordert. Die gesellschaftlichen Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel hätten in den vergangenen fünf Jahren zwar zugenommen, aber nicht in ausreichendem Maße, um schwere Schäden für Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit der Menschen in den kommenden Jahrzehnten abzuwenden.

Die Klimaerwärmung "jenseits unserer Grenzen" werde sich vermehrt auf Handel und Wirtschaft der USA, einschließlich Import- und Exportpreisen, sowie auf Unternehmen mit internationalen Standorten und Lieferketten auswirken. Einige Folgen des Klimawandels wie extreme Wetterlagen seien bereits heute in den Vereinigten Staaten sichtbar, heißt es in dem Bericht. Der Bezug zur vom Menschen verursachten Erderwärmung zeige sich dabei immer deutlicher.

Trump macht sich über Klimawandel lustig

Der mehr als tausend Seiten umfassende vierte NCA-Bericht wurde im Auftrag des US-Kongresses von mehr als 300 Wissenschaftern zusammengestellt. Den Sonderbericht des vergangen Jahrs hatte US-Präsident Donald Trump als Unsinn abgetan. Den Klimawandel bezeichnete er in der Vergangenheit als "Scherz". Im vergangenen Jahr verkündete Trump den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.

Auch bei den jüngsten Naturkatastrophen, von denen die USA heimgesucht wurden, zog Trump den Klimawandel in Zweifel. Nach den verheerenden Waldbränden in Kalifornien suchte Trump die Schuld bei angeblich verfehlten Waldmanagement der örtlichen Behörden. Als er im Oktober die von Hurrikan "Michael" verwüsteten Gebiete besuchte, sagte er: "Da ist etwas, von Menschen verursacht oder nicht".

Und erst am Mittwoch schrieb Trump auf Twitter angesichts besonders kalter Temperaturen am US-Feiertag Thanksgiving: "Was bitte ist mit der globalen Erderwärmung passiert?"

Wissenschafter sehen in dem NCA-Bericht eine deutliche Warnung. Es gebe "klare und zwingende Beweise" für einen beispiellos schnellen Anstieg der globalen Temperaturen, sagte David Easterling von der US-Meeresschutz- und Wetterbehörde NOAA. "Und dieser Trend zur Erwärmung kann nur durch menschliche Aktivitäten erklärt werden, besonders die Emission von Treibhausgasen in die Atmosphäre."

(APA/AFP)

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