Erdbeben nach Ätna-Ausbruch: Verletzte und zerstörte Häuser

REUTERS
  • Drucken

Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist aktiv geworden. Eine Strecke der Autobahn Catania-Messina musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Bei mehreren Erdbeben rund um den Vulkan Ätna auf Sizilien sind in der Nacht auf Mittwoch zehn Menschen verletzt worden und einige Gebäude eingestürzt. Viele verängstigte Bewohner liefen in den Gemeinden rund um den Vulkan auf die Straßen. Zu den Verletzten zählte auch ein 80-Jähriger, der aus seinem schwerbeschädigten Haus geborgen werden musste.

Mindestens vier Menschen wurden durch herabfallende Trümmer verletzt. Das Epizentrum des stärksten Erdstoßes von 4.8 auf der Richterskala wurde um 3.19 Uhr in der Provinz Catania gemeldet. Es handelt sich um das heftigste Erdbeben seit Beginn der Ätna-Eruption am Montag. Die Feuerwehr wurde von zahlreichen verängstigten Menschen angerufen. Von den Schäden am stärksten betroffen ist ein Teil der Gemeinde Zafferana Etnea. In der Ortschaft Santa Venerina stürzten Teile der Fassade der Kirche ein.

"Es ist ein Wunder, dass wir am Leben sind", berichtete eine vierköpfige Familie, deren Haus zum Teil zerstört ist. Zwei Familienmitglieder wurden leicht verletzt. "Wir lagen im Bett als plötzlich alles eingestürzt ist. Einige Möbelstücke haben uns geschützt", berichtete der Familienvater nach Medienangaben. Schulen und Sporthallen in den betroffenen Gemeinden wurden geöffnet, um den Obdachlosen Unterstützung zu sichern. In der Ortschaft Pennis stürzte die Statue des Heiligen Emidio ein, dem Schutzpatron vor Erdbeben.

Eine Strecke der Autobahn Catania-Messina musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, nachdem Risse im Asphalt festgestellt wurden. Zu keinen Behinderungen kam es beim Betrieb des Flughafens von Catania.

Seit Montag in der Früh erschütterten Hunderte leichtere und teils stärkere Beben die Region. Durch die Eruption des Ätna habe sich am Vulkan ein zwei Kilometer langer Spalt aufgetan, aus dem sich Lava ergoss, erklärte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV).

Der 3.300 Meter hohe Ätna ist der größte aktive Vulkan Europas. Zuletzt war er im Frühjahr 2017 ausgebrochen. Auch der Vulkan Stromboli auf den Äolischen Inseln nahe Sizilien stößt derzeit Lava aus. Experten sehen einen Zusammenhang bei der Aktivität beider Vulkane.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Italiens Regierung gibt nach Ätna-Beben Soforthilfen frei

Mit der Maßnahme soll schneller Hilfe geleistet werden können. Ein Beben durch die Aktivitäten des Vulkans am Mittwoch hatte Hunderte in die Obdachlosigkeit getrieben.
Weltjournal

Vulkan Ätna treibt Hunderte in die Obdachlosigkeit

Der Ausbruch des Ätnas hält das italienische Sizilien weiter in Atem. Mindestens 370 Menschen mussten bereits aus ihren Häusern flüchten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.