Nordirland: 57-Jährige nach Mord an Journalistin festgenommen

Gedenken an Lyra McKee
Gedenken an Lyra McKee APA/AFP/PAUL FAITH
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In einem Bekennerschreiben der „Neuen IRA“ heißt es, die Reporterin Lyra McKee sei „tragischerweise getötet“ worden, „während sie neben den feindlichen Kräften stand“.

Die militante Republikaner-Gruppe „Neue IRA" hat sich zu dem Mord an der Journalistin Lyra McKee in Nordirland bekannt. In einem in der Zeitung "The Irish News" am Dienstag veröffentlichten Bekennerschreiben heißt es: "Im Laufe des Angriffs auf den Feind wurde Lyra McKee tragischerweise getötet, während sie neben den feindlichen Kräften stand."

Man wolle sich bei dem Partner des Opfers, der Familie und ihren Freunden aufrichtig entschuldigen. Der Brief wurde den Angaben zufolge durch ein anerkanntes Kennwort verifiziert.

Im Zusammenhang mit dem Tod McKees wurde eine 57-jährige Frau festgenommen. Zwei am Samstag festgenommene junge Männer seien dagegen freigelassen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Mehr als 50 Brandsätze auf Polizisten geworfen

Die 29-jährige McKee war am Donnerstagabend bei gewaltsamen Ausschreitungen in der Stadt Derry (Londonderry) erschossen worden. Sie stand in einer Menschengruppe in der Nähe von Polizeifahrzeugen, als eine Kugel ihren Kopf traf. Die Ermittler gingen von einem Terrorakt aus. Die Neue IRA hatte sich im März auch zu Paketbomben bekannt, die in London und Glasgow aufgetaucht waren. Sie lehnt das friedensstiftende Karfreitagsabkommen von 1998 ab und strebt ein vereintes Irland an.

In Tatortnähe am Rande von Derry waren vor dem Mord mehr als 50 Brandsätze auf Polizisten geschleudert worden. Fahrzeuge brannten. Zuvor hatten Polizisten in dem Wohnviertel nach Waffen gesucht. Auslöser für die Krawalle soll der jährliche Protest an Ostern im Zusammenhang mit dem Nordirland-Konflikt gewesen sein. Die neuen Unruhen trugen sich zu einem Zeitpunkt zu, an dem irisch-katholische Nationalisten an den Aufstand gegen die Briten im Jahr 1916 erinnern.

(APA/dpa)

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