Flugzeug geht nach Notlandung in Moskau in Flammen auf

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An Bord der Aeroflot-Maschine sollen sich 78 Menschen befunden haben, 41 davon kamen bei dem Unglück ums Leben. Derzeit wird über einen technischen Fehler, einen Motorschaden sowie Blitzschlag spekuliert.

Bei der Notlandung eines Passagierflugzeugs in Moskau sind in der Nacht auf Montag 41 Menschen ums Leben gekommen. Lediglich 37 der 78 Insassen der Aeroflot-Maschine hätten das Unglück überlebt, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Die Maschine war nach einer Notlandung auf dem Flughafen Scheremetjewo in Flammen aufgegangen.

Die Ursache des Unglücks ist bisweilen noch unklar. Die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot geht aber vorerst davon aus, dass ein Technikfehler den Piloten der Maschine vom Typ Suchoi Superjet-100 dahinter stecken könnte.

Russische Medien berichteten unterdessen auch von einem möglichen Motorschaden an der Maschine, die nach Murmansk im Norden des Landes unterwegs war. Es gab auch Berichte, nach denen ein Blitz eingeschlagen habe.

Fest steht bisher: Als die Maschine aufprallte, platzte nach ersten Erkenntnissen der Ermittler auch der voll befüllte Treibstofftank. Blitzschnell breitete sich das Feuer aus. Der hintere Teil der Maschine stand komplett in Flammen. Dicke Rauchwolken stiegen in den Himmel.

Unter den Toten auch zwei Kinder

An Bord des Fluges SU1492 waren 78 Menschen. Unter den Toten sind nach Angaben der Behörden zwei Kinder und ein Flugbegleiter. Viele der Verletzten erlitten laut Rettungskräften Rauchgasvergiftungen. In der Maschine brach Panik aus, wie auf einem im Internet veröffentlichten Video zu hören und zu sehen war. Die Aufnahmen zeigten auch, wie die rechte Tragfläche der Maschine brannte.

Das Feuer wurde nach Angaben des Flughafens und des Zivilschutzes schnell gelöscht. Zahlreiche Passagiere hätten das Flugzeug in weniger als einer Minute über Notrutschen verlassen, teilte Aeroflot mit. "Die Crew hat alles ihr Mögliche getan, um die Leben der Passagiere zu retten und den Betroffenen Nothilfe zu geben."

Demnächst sollen Überlebende, Augenzeugen und Flughafenmitarbeiter befragt werden, wie das staatliche Ermittlungskomitee nach der Katastrophe mitteilte.

Flugschreiber entdeckt

Am Tag nach einem Flugzeugbrand in Moskau mit 41 Toten sollten die beiden Flugschreiber der verunglückten Maschine ausgewertet werden. Beide seien im Wrack entdeckt worden, hieß es am Montag der Agentur Interfax zufolge aus Sicherheitskreisen. Das russische Zwischenstaatliche Luftverkehrskomitee (MAK) kümmere sich um die Auswertung, die jedoch mehrere Tage dauern könne.

Flugschreiber enthalten unter anderem Aufzeichnungen der Flugdaten und der Cockpitgespräche, was für Ermittler sehr wichtig ist bei der Klärung der Unfallursache. Die sogenannten Blackboxes sind so robust gebaut, dass sie normalerweise auch ein Unglück überstehen sollten.

Putin ordnet gründliche Aufklärung an

Kremlchef Wladimir Putin ordnete eine gründliche Aufklärung an. Er und Regierungschef Dmitrij Medwedjew sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Den Überlebenden sicherten sie Hilfe zu. In dem Gebiet Murmansk nahe der finnischen Grenze solle den Opfern gedacht werden, sagte der Gouverneur der Region.

Die Suchoi Superjet-100 ist die erste Neuentwicklung des russischen Flugzeugbaus nach dem Ende der Sowjetunion, der Kurzstreckenflieger ist seit 2011 zugelassen. Aeroflot hat zurzeit 50 Jets dieses Typs im Einsatz, erst im vergangenen Herbst kündigte sie den Kauf von weiteren 100 Maschinen an. Die Jets sollten trotz des Unfalls zunächst weiter im Einsatz bleiben, hieß es.

(c) APA

(APA/dpa/AFP/Red.)

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