Neue Lehrer-Ausbildung: Der lange Weg in die Klasse

Neue Ausbildung fuer Lehrer
Neue Ausbildung fuer Lehrer(c) Clemens Fabry
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Die Regierung hat sich auf ein Grundkonzept für die Lehrerbildung geeinigt. Bereits im Studienjahr 2014/15 soll die neue Ausbildung starten.

Jahrelang haben sich zahlreiche Expertengruppen mit der Ausarbeitung einer neuen Lehrerausbildung beschäftigt. Ihre Vorschläge wurden gehört, umgesetzt hat sie die Politik nicht. Bei der Regierungsklausur sind ÖVP und SPÖ der neuen Ausbildung für alle Pädagogen erstmals ein großes Stück näher gerückt. Die Parteien haben sich auf ein gemeinsames Konzept geeinigt. Die neue Ausbildung soll in der laufenden Legislaturperiode beschlossen werden und bereits im Studienjahr 2014/15 starten. „Die Presse“ hat nachgezeichnet, welchen Weg angehende Lehrer künftig einschlagen müssen.

Die entscheidendste Neuerung: Künftig werden Lehrer nicht mehr für einen Schultyp (etwa Gymnasium oder Hauptschule), sondern für eine gewisse Altersgruppe ausgebildet. Zu unterscheiden sind der Primarpädagoge, der Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren unterrichtet, und der Sekundarpädagoge, der sich Schülern im Alter von elf bis 19 Jahren widmet. Veränderungen gibt es auch bei der Ausbildung zur Kindergartenpädagogin (siehe Artikel rechts).

Verändern werden sich nicht zuletzt die Aufgaben der Pädagogischen Hochschulen (die derzeit für Volks- und Hauptschullehrer zuständig sind) sowie jene der Unis. Beide Institutionen sollen sowohl die Ausbildung zum Primar- als auch zum Sekundarpädagogen anbieten. Was es dazu braucht, sind Kooperationen. Uni und PH sollen gemeinsam an Curricula arbeiten und Studiengänge im Verbund anbieten. Der sogenannte Zertifizierungsrat wird dabei die Einhaltung von Qualitätsstandards überprüfen. Bei den Uni-Rektoren sorgt das für Unmut (siehe Artikel rechts). Zudem wird es künftig nicht nur an PH, sondern auch an den Unis Eignungsprüfungen geben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2012)

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